Iris Hammer
Stricke die perfekten Randmaschen an jedem Strickstück
Die erste und letzte Masche der Reihe. Die Randmasche. Sie ist ein Mysterium. Hier wird damit aufgräumt.
Was ist mit der Randmasche? Diese Frage höre ich bei jedem neuen Projekt. Ist die Maschenzahl mit oder ohne Randmasche? Gibt es überhaupt eine Randmasche? Soll ich die sie stricken oder abheben? Obwohl die Randmasche nur eine Masche in der Reihe ist, herrscht totale Verwirrung darüber wie du sie stricken sollst.
Ich habe keine Ahnung, wo das Problem liegt.
Mir wird immer wieder die Frage gestellt, was ist mit der Randmasche. Soll ich eine stricken?
Soll ich dir etwas verraten? Ich verstehe die Frage nicht. Du hast doch immer eine Randmasche. Zumindest wenn du in offenen Reihen strickst.
Was ist die Randmasche
Strickst du in Hin- und Rückreihen, dann hast du
- die erste Masche am rechten Rand
- die letzte Masche am linken Rand
Das sind deine Randmaschen.
Wie kannst du dann ohne Randmasche stricken?
Du musst die Masche am Rand stricken. Sonst kommst du nicht voran mit deinem Strickstück.
Du kannst eine Masche nur rechts oder links stricken oder abheben. Das gilt auch für Randmaschen.
Hebst du die Masche ab, strickst du sie nicht. Sie hat dann eine Reihe weniger, als die Masche daneben.
Die Position der Masche
Deine Randmasche hängt nicht im luftleeren Raum.
Sie grenzt an dein Strickstück.
Das strickst du in irgendeinem Muster bis zur vorletzten Masche. Dann kommt die letzte Masche, deine Randmasche. Die strickst du oder hebst sie ab und wendest deine Arbeit.
Die letzte Masche der Vorreihe ist dieselbe wie die erste Masche der neuen Reihe.
Die strickst du wieder oder hebst sie ab und machst mit deinem Muster weiter.
Du siehst, dass die erste Masche einer Reihe davon abhängt, wie du die letzte Masche der Vorreihe bearbeitet hast.
Das ist dieselbe Masche. Durch das Wenden hat sich nur ihre Position verändert.
Randmasche stricken oder abheben
Deine letzte und erste Masche musst du mindestens einmal stricken. Entweder vor dem Wenden oder danach.
Strickst du sie nur einmal und hebst sie einmal ab, hast du am Rand nur eine Masche, die über zwei Reihen geht.
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Strickst du die letzte und die erste Masche, hast du für jede Reihe eine eigene Masche.
Diese Möglichkeiten hast du, deine Randmasche auszuführen.
- letzte Masche abheben - wenden - erste Masche stricken
- letzte Masche stricken - wenden - erste Masche abheben
- letzte Masche stricken - wenden - erste Masche stricken
Stricken hört sich so banal an. So einfach ist das aber bei der Randmasche nicht.
Wie du die erste Masche der Reihe arbeiten kannst, hängt davon ab, wie du die letzte Masche der Vorreihe gearbeitet hast.
Randmasche rechts oder links
Du hast folgende Varianten für die erste oder letzte Masche der Reihe.
- rechts stricken
- rechts abheben
- links stricken
- links abheben
Das hängt davon ab, wo sich der Arbeitsfaden befindet, während du die Masche abhebst.
Abheben mit dem Faden vor der Nadel
Du strickst deine vorletzte Masche.
Jetzt legst du den Arbeitsfaden vor die linke Nadel. Stichst du unter dem Faden von rechts nach links in die letzte Masche ein und hebst sie ab, dann hast du sie wie zum links Stricken abgehoben.
Unter dem Arbeitsfaden hindurch die Masche rechts abheben, macht wenig Sinn. Das ist nur umständlich.
Du wendest deine Arbeit.
Damit hast du nach dem Wenden automatisch den Arbeitsfaden hinter der Nadel. Und zwar zwischen der ersten und zweiten Masche.
Strickst du jetzt die erste Masche rechts, macht es keinen großen Unterschied, ob du in das hintere Beinchen der Masche oder das vordere einstichst.
Beide Beinchen gehen durch denselben Faden der vorhergehenden Reihe.
Stichst du in das hintere Beinchen, strickst du die Masche per Definition rechts verschränkt.
Die Beinchen der Randmasche liegen danach aber parallel zueinander.
Stichst du von vorne in die Masche, hast du sie rechts abgestrickt, die Beinchen der Masche kreuzen sich und sie erscheint verschränkt.
Das macht sie aber weder fester noch lockerer.
Sie liegt nur anders herum über der Nadel und beide Beinchen der Masche führen durch dieselbe Schlaufe der Vorreihe.
Da du in der Regel die Randmasche in jeder Reihe gleich arbeitest, ist es egal, in welcher Richtung sie über der Nadel liegt, da du sie in der nächsten Reihe am Ende wieder links abhebst.
Hast du die erste Masche der Reihe rechts gestrickt, bekommst du die sogenannte Kettrandmasche oder den Kettrand.
Du kannst den Faden auch unter der Nadel hindurch nach vorne holen und die erste Masche links stricken.
Dadurch erhältst du ein Knötchen an der Seite. Diese Randmasche heißt einfacher Knötchenrand.
Abheben mit dem Faden hinter der Nadel
Du legst den Arbeitsfaden hinter die linke Nadel, nachdem du die vorletzte Masche gestrickt hast.
Jetzt ist es egal, wie du in die letzte Masche einstichst.
Je nachdem, von welcher Seite du die Masche abhebst, wechseln wieder nur die Beinchen der Masche die Seite.
So wie vorhin beim Stricken der ersten Masche.
Wenn du jetzt die Arbeit wendest, liegt dein Arbeitsfaden vor der Nadel wieder zwischen der ersten und zweiten Masche.
Möchtest du die Masche rechts stricken, musst du den Faden unter der Nadel nach hinten legen.
Dadurch erhältst du dann wieder einen einfachen Knötchenrand.
Strickst du die erste Masche links, sieht das Ganze genau so aus, als hättest du die letzte Masche links abgehoben und die erste Masche rechts gestrickt.
Damit bekommst du wieder eine Kettrandmasche oder den Kettenrand.
In der Schule habe ich gelernt, die letzte Masche der Reihe wie zum links stricken abzuheben, zu wenden und die erste Masche rechts verschränkt zu stricken.
Egal wie du den Kettrand arbeitest. Die Fäden von der unteren und der oberen Reihe gehen immer gemeinsam durch die nächste Kettrandmasche.
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Strickst du die Masche verschränkt, kreuzen sich die beiden Beinchen der Randmasche nicht. Sie gehen aber immer beide durch die Schlaufe der darunter liegenden Randmasche.
Außerdem hast du immer für zwei Reihen nur eine Randmasche.
Was passiert, wenn du die letzte Masche der Reihe strickst.
Letzte Masche rechts stricken
Nachdem du die vorletzte Masche der Reihe im Muster gestrickt hast, strickst du die Randmasche rechts.
Du wendest und hast den Arbeitsfaden vor der Nadel.
Lässt du ihn da, kannst du die Masche nur links abheben oder links stricken.
Hebst du die Masche links ab, hast du das gleiche Ergebnis wie bei den vorigen Varianten. Du bekommst einen Kettrand.
Der sieht dann wieder genau so aus wie beim Abheben der letzten und Stricken der ersten Masche.
Wenn du die erste Masche nach dem Wenden links strickst, hast du deine Randmasche in jeder Reihe gestrickt. Einmal rechts und einmal links.
Das ergibt einen Nahtrand.
Bei dieser Form von Randmasche hast du für jede Reihe eine eigene Randmasche.
Alternativ kannst du den Faden unter der linken Nadel nach hinten nehmen.
Damit umschlingt der Faden der zuvor rechts gestrickten Masche den Rand und du bekommst wieder ein Knötchen.
Hebst du die erste Masche ab, hast du trotz Knötchen am Rand nur eine Masche für zwei Reihen.
Es macht keinen Unterschied, ob du sie rechts oder links abhebst. Die Masche wechselt nur die Richtung auf der Nadel.
Im Vergleich zur Kettrandmasche sind die Querfäden der einzelnen Reihen beim Knötchenrand deutlicher von einander getrennt.
Der Faden der letzten Masche umschlingt die Kante, bevor damit in der nächsten Reihe weiter gearbeitet wird.
Der Knötchenrand mit abgehobener erster Masche der Reihe wird auch einfacher Knötchenrand genannt.
Du kannst du die erste Masche auch rechts stricken.
Damit bekommst du den doppelten Knötchenrand oder doppelten Perlrand.
Die Bezeichnungen für die verschiedenen Randmaschen sind ziemlich uneinheitlich.
Selbst in meinen alten Büchern gibt es für diesen doppelten Knötchenrand oder Perlrand unterschiedliche Namen.
Oftmals wird auch die doppelt rechts gestrickte Randmasche nur Knötchenrand oder einfacher Knötchenrand genannt.
Zur besseren Unterscheidung bezeichne ich das abgehobene Knötchen als einfachen Knötchenrand und den doppelt gestrickten als doppelten Knötchenrand.
Am Ende bekommst du noch eine Auflistung mit allen Kombinationen von Stricken und Abheben und der dazu gehörigen Randmasche.
Bleibt noch eine Möglichkeit für die letzte Masche.
Letzte Masche links stricken
Du strickst die letzte Masche links.
Drehst du um, dann liegt der Arbeitsfaden hinter der Nadel am Anfang der Reihe.
Jetzt kannst du die erste Masche rechts stricken oder abheben.
Hebst du sie ab, egal ob von vorne oder hinten, bekommst du wieder einen Kettrand, wahlweise mit verschränkten Maschen.
Strickst du die erste Masche rechts, bekommst du wieder einen Nahtrand.
Der Nahtrand mit letzte Masche links - erste Masche rechts hat die rechte Masche am Anfang der Reihe. Beim Nahtrand letzte Masche rechts - erste Masche links liegt die rechte Masche am Ende der Reihe.
Das ist ein Unterschied, weil sich der Rand in Richtung der linken Masche kippt. Um beide Ränder unterscheiden zu können, lege ich dir folgende Bezeichnungen fest.
- letzte Masche links - erste Masche rechts: rechter Nahtrand
- letzte Masche rechts - erste Masche links: linker Nahtrand
Alternativ kannst du den Arbeitsfaden unter der linken Nadel hindurch nach vorne holen.
Wenn du die erste Masche jetzt abhebst, egal ob von vorne oder hinten eingestochen, bekommst du wieder einen einfachen Knötchenrand, der mit einer Masche über zwei Reihen geht.
Was jetzt kommt, hat sogar einen eigenen Namen.
Nimmst du den Faden nach dem Wenden unter der linken Nadel nach vorne und strickst die erste Masche der neuen Reihe ebenfalls links, bekommst du einen Schweizer Rand.
Die zweimal links gestrickte Randmasche heißt Schweizer Rand
Jetzt hast du alle Varianten von Stricken und Abheben der letzten und ersten Masche der Reihe kennengelernt.
Außerdem gibt es noch Sonderformen von Randmaschen.
Die liste ich dir nur kurz auf und beschreibe sie dir noch mal in einem extra Beitrag.
- Patentrand
- Picotrand
- doppelter Kettenrand
- Doppelmaschen für verkürzte Reihen
- diverse Ränder ohne eigenen Namen
Jetzt bekommst du noch eine Zusammenfassung der verschiedenen Stricktechniken mit den zugehörigen Bezeichnungen.
Liste von Randmaschen
Die Randmaschen sind die Maschen am Ende und am Anfang jeder Reihe. Du kannst sie folgendermaßen Arbeiten.
letzte Masche | Nach dem Wenden den Faden | erste Masche | Ergibt |
---|---|---|---|
abheben mit dem Faden vor der Nadel | hinten lassen | rechts stricken | Kettrand |
abheben mit dem Faden vor der Nadel | unter der Nadel nach vorne holen | links stricken | einfaches Knötchen |
abheben mit dem Faden hinter der Nadel | unter der Nadel nach hinten legen | rechts stricken | einfaches Knötchen |
abheben mit dem Faden hinter der Nadel | vorne lassen | links stricken | Kettrand |
rechts stricken | vorne lassen | links abheben | Kettrand |
rechts stricken | vorne lassen | links stricken | linker Nahtrand |
rechts stricken | unter der Nadel nach hinten legen | rechts/links abheben | einfaches Knötchen |
rechts stricken | unter der Nadel nach hinten legen | rechts stricken | doppeltes Knötchen |
links stricken | hinten lassen | rechts/links abheben | Kettrand |
links stricken | hinten lassen | rechts stricken | rechter Nahtrand |
links stricken | unter der Nadel nach vorne holen | rechts/links abheben | einfaches Knötchen |
links stricken | unter der Nadel nach vorne holen | links stricken | Schweizer Rand |
Du bekommst einen Kettrand indem du die
- letzte Masche abhebst mit dem Faden vor der Nadel, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts strickst
- letzte Masche abhebst mit dem Faden hinter der Nadel, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links strickst
- letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links abhebst
- letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts/links abhebst
Du bekommst ein einfaches Knötchen indem du die
- letzte Masche abhebst mit dem Faden vor der Nadel, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche links strickst
- letzte Masche abhebst mit dem Faden hinter der Nadel, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts strickst
- letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts/links abhebst
- letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche rechts/links abhebst
Du bekommst ein doppeltes Knötchen indem du die
- letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts strickst
Du bekommst einen linken Nahtrand indem du die
- letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links strickst
Du bekommst einen rechten Nahtrand indem du die
- letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts strickst
Du bekommst einen Schweizer Rand indem du die
- letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche links strickst
Für Kettrand und einfachen Knötchenrand hast du verschiedene Varianten, wie du sie arbeiten kannst.
Jede Möglichkeit sieht ein bisschen anders aus. Vor allem macht es einen Unterschied, in welchem Muster du den Rest von deinem Strickstück strickst.
Außerdem strickt jeder anders.
Was bei dir optimal ist, sieht bei mir vielleicht total gruselig aus und umgekehrt.
Welche Randmasche am rechten oder linken Rand bei dir am besten aussieht, kannst du nur selbst ausprobieren.
Die meisten Anleitungen zum Stricken von Randmaschen, die ich gefunden habe, schlagen gleichzeitig Kombinationen von Randmaschen für den rechten und linken Rand vor.
Das halte ich für völlig unsinnig.
So wird zum Beispiel bei EliZZZa von Nadelspiel ein Nahtrand immer an der rechten Seite mit einem rechten Nahtrand und an der linken Seite mit einem linken Nahtrand gestrickt.
Warum?
Vielleicht sieht es bei dir umgekehrt besser aus, oder wenn du an beiden Seiten einen rechten Nahtrand oder linken Nahtrand strickst.
Trotzdem gibt es bei den Randmaschen bei den meisten ein großes Problem.
Was ist mit der verflixten zweiten Masche
Schau dir die Bilder im Netz an.
Die Kanten der Strickstücke sehen immer wunderbar einheitlich aus.
Rechts und links sind die Randmaschen und vor allem die vorletzten Masche so gleichmäßig wie mit der Maschine gestrickt.
Bei mir sieht das nie so aus!
Und die tollen Tipps zum Beispiel von Lana Grossa: du musst halt die ersten/letzten drei bis vier Maschen fester/lockerer stricken funktionieren bei mir auch nicht.
Die Rucken und Ziehen-Methode von Kerstin nützt bei mir nichts. Diese Methode hilft nur, wenn die vorletzte Masche der Reihe zu locker wird.
Meine schlechte Masche ist aber die zweite Masche der Rückreihe.
Wende ich diese Methode an, wird meine vorletzte Masche noch fester und damit der Unterschied noch größer.
Bei unelastischen Garnen ist der Effekt besonders deutlich.
Damit das Ergebnis einigermaßen gleichmäßig daher kommt, wende ich bei besonders widerspenstigen Garnen einen Trick an.
Tipp: lockere Masche weiter ziehen
Bei mir ist bei glatt rechts am linken Rand die Reihe mit den linken Maschen zu locker.
Also die Rückreihe.
Um das auszugleichen, ziehe ich nach ein paar Reihen jeweils die lockeren Maschen einzeln in die nächste Reihe oder die Randmasche.
Damit gleiche ich die große Masche aus und ziehe den überschüssigen Faden in die zu feste Masche der darunter liegenden Reihe.
Das ist aber nur eine Behelfslösung.
Sie ändert nichts daran, dass ich die vorletzten Maschen ungleichmäßig stricke.
Besser wäre es eine Randmasche zu finden, bei der das Problem gar nicht erst auftritt.
Du kannst alle Randmaschen ausprobieren.
Am rechten und am linken Rand, um herauszufinden, welche Randmasche am jeweiligen Rand das gleichmäßigste Ergebnis bringt.
Das sind 12 Varianten von Randmaschen mal zwei Ränder.
Mach verschiedene Proben von Randmaschen und wähle deine liebste.
Ich habe alle durch.
Bei mir verhindert keine Randmasche die lockere zweite Masche der Rückreihe.
Richtig gleichmäßig wird sie mit keiner.
Die linke Masche ist immer größer als die rechte.
Bei grob gestricktem behelfe ich mir mit der Weiterzieh-Methode.
Wenn ich mit besonders dünnen Nadeln stricke, habe ich keine Lust, gefühlte 257 Reihen nachzuarbeiten.
Dann lasse ich den Rand so ungleichmäßig und nähe meine Teile einfach eine oder eine halbe Masche weiter innen zusammen.
Damit verschwindet das Loch in der Naht und es sieht aus wie gekauft oder wie mit der Maschine gestrickt, wie meine Mutter immer sagt.
Was ist aber mit Teilen, bei denen die Randmasche offenbleibt.
Bei Schals oder angestrickten Blenden.
Welche Randmasche für ...?
Die Frage kann ich dir leider pauschal nicht beantworten.
Als Zahlenhexe bilde ich dir jetzt mal ein paar Kategorien.
Aus denen kannst du die Vor- und Nachteile der verschiedenen Randmaschen für dein jeweiliges Projekt ableiten.
Die Verwendung
Bleibt die Kante offen oder verschwindet die Randmasche später in der Naht?
Für Nähte ist natürlich der rechte oder linke Nahtrand hervorragend geeignet.
Dabei bildet jede Randmasche eine eigene Reihe.
Du kannst die Reihen einzeln gut von einander unterscheiden.
Damit kannst du dein Strickstück perfekt mit Matratzenstich zusammennähen.
Leider rollt sich der Nahtrand ziemlich stark in Richtung der linken Maschen.
Du musst dann immer erst den Rand nach außen rollen, um den nächsten Faden zum Nähen frei zu legen.
Ich persönlich bevorzuge den doppelten Knötchenrand bei Randmaschen für Nähte.
Dabei sind ebenfalls die einzelnen Reihen gut von einander getrennt.
Der Rand rollt sich nicht ganz so stark und lässt sich damit leichter zusammennähen.
Für offene Kanten bietet der Kettrand, vor allem für Schals, Vorteile.
Die einzelne Masche über zwei Reihen bietet genug Material in der Länge.
Dadurch zieht sich die Kante nicht zusammen.
Die Randmasche ist genauso dehnbar, wie das restliche Strickstück.
Bei besonders lockeren oder filigranen Mustern mache ich sogar noch einen Umschlag nach der ersten Masche.
Den lasse ich dann in der nächsten Reihe wieder fallen und bekomme dadurch mehr Material für die Höhe der Randmasche.
Möchtest du später aus der Kante Maschen aufnehmen, ist ein einfacher oder doppelter Knötchenrand die richtige Wahl.
Für Fersenwände an Socken sticke ich den einfachen Knötchenrand.
Der bietet mehr Höhe und du kannst trotzdem aus jedem Knötchen ganz leicht eine Masche für den Spann aufnehmen.
Für Jackenblenden verwende ich eher den doppelten Knötchenrand oder Schweizer Rand.
Dabei wird bei mir die verflixte zweite Masche gleichmäßiger.
Und die bleibt nach der Maschenaufnahme an der Kante sichtbar.
Die Wahl der Randmasche hängt nicht nur von der späteren Verwendung ab.
Das Muster
Verschwindet die Randmasche hinter der Naht, ist es eigentlich egal, wie du die Randmasche strickst.
Es ist nur wichtig, dass die Maschen neben der Randmasche möglichst gleichmäßig erscheinen.
Randmaschen mit einer Masche in jeder Reihe sind leichter zusammenzunähen.
Für Nähte sind rechter und linker Nahtrand, doppelter Knötchenrand und Schweizer Rand besonders gut geeignet.
Bei welchem Muster, welche Randmasche bei dir am gleichmäßigsten wird, musst du leider selbst ausprobieren.
Bei glatt links bevorzuge ich den doppelten Knötchenrand auf der Rückseite (das ist die glatt rechte Seite) und den Schweizer Rand auf der Vorderseite (die glatt linke Seite).
Bleibt die Kante offen und du strickst ein Perlmuster, bietet sich er einfache oder doppelte Knötchenrand an.
Das sieht besonders bei mitgestrickten Blenden im Perlmuster sehr gut aus.
Die Randmasche integriert sich gut in das Muster.
Ein Kettrand würde da eher wie ein Fremdkörper aussehen.
Um einen schönen Knötchenrand beim Perlmuster zu erreichen, stricke ich den doppelten Knötchenrand.
Nach der Randmasche fange ich mit einer linken Masche an.
Dadurch geht das alternierende Muster in der Randmasche weiter.
Bei kraus rechts Gestricktem bevorzuge ich ebenfalls den doppelten Knötchenrand.
Das Muster hat weniger Höhe als glatt rechts Gestricktes. Die festere Randmasche passt deshalb besser. Der Rand wird kompakter und leiert nicht so aus.
An Ausschnitten mit offener Kante stricke ich meistens einen Nahtrand. Besonders, wenn der Ausschnitt mit betonten Abnahmen gestrickt wird.
Die Kante rollt sich dann zwar bis zur Abnahme, das ist dafür aber so gewollt. Die Randmasche verschwindet nach innen.
Das funktioniert dann besonders gut, wenn du die Abnahmen ein bis zwei Maschen vom Rand entfernt strickst.
Das heißt an der rechten Kante mit einer überzogenen Abnahme und an der rechten Kante mit einer einfachen Abnahme, indem du zwei Maschen rechts zusammen strickst.
Diese Abnahmen heißen rechts- bzw. linksgerichtete Abnahmen oder betonte Abnahmen. Das ist aber Geschmackssache.
Dein Geschmack
Du musst Prioritäten setzten.
Was ist dir wichtiger?
- eine bestimmte Optik bei einem offenen Rand
- dass du möglichst leicht zusammennähen kannst
- dass die Randmasche zu deinem Muster passt
- dass die Kante neben der Randmasche möglichst gleichmäßig wird
Das hängt davon ab, wie du strickst.
Probiere es aus und entscheide selbst.
Schreibe mir in den Kommentaren für welchen Zweck du welche Randmasche verwendest und warum.
Was denkst du?
Kommentare
cajun
19. Sep 2020 um 15:36Liebe Iris, danke für diesen tollen und aufwändigen Beitrag!
Die "verflixte 2. Masche" ist ein Mysterium, mit dem ich auch sehr lange gekämpft habe, man kommt da wirklich auf die kuriosesten Ideen ;-). Dieses Problem taucht bei mir nicht mehr auf, seitdem ich "Combined Knitting" anwende und beim Wenden den Faden nach der 2. Masche leicht an ziehe.
Die rechte Maschen lassen sich bei dieser Methode wesentlich schneller stricken, die linken sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber man hat dann den "entgegen gesetzten Dreh" beim Umschlag nach ein oder zwei Reihen schnell raus.
Eine ausführliche Anleitung zur Technik des "Combined Knitting" findest du hier:
https://simply-kreativ.de/bibliothek/strickschule-combined-knitting/
Viele Grüße & bleib gesund
cajun
Iris Hammer
21. Sep 2020 um 09:37Liebe cujun,
das habe ich auch schon probiert. Und es hat bei mir leider nicht funktioniert.
Im Gegenteil der "Unterschied" zwischen der lockeren und festen Masche wurde noch deutlicher. Deshalb habe ich das wieder aufgegeben.
Ich glaube es muss jeder für sich selbst herausfinden, wie die Randmasche am schönsten wird. Außerdem habe ich auch den Eindruck, dass es vom Material abhängig ist. Zumindest bei mir. Bei Baumwolle oder dickem Material wird es ungleichmäßiger als bei weichem oder dünnem Garn.
Viele Grüße
Iris
cajun
21. Okt 2020 um 16:12Liebe Iris,
es stimmt, jeder entwickelt im Laufe der Zeit seine persönliche Strickmethode, so auch z.B. die der Fadenhaltung. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber so etwa mit 12 Jahren habe ich das Stricken auf dem Gymnasium erlernt und danach für Jahrzehnte niemals die Fadenhaltung verändert. Alle, die ich kannte, benutzten die gleiche, selbst die strickenden Männer ;_). Erst Jahrzehnte später und auch dank des Internets kam ich auf die Idee, diese versuchsweise zu verändern und erzielte allein damit eine klein wenig verbesserte 2. verflixte Masche. Dies vielleicht als kleine Anregung für den einen oder anderen.
Bei Baumwolle oder dickem Material liegt das Maschenbild klarer vor den Augen und ich denke, dass sie schon alleine deswegen verstärkt auffallen. Mag sein dass man deswegen den Eindruck gewinnt, dass sie gerade bei diesen Materialen ungleichmäßiger werden.
Wie auch immer, letztendlich ist alles "Handarbeit" und wird mit viel Liebe hergestellt. Und genau das darf man auch sehen, so meine bescheidene Meinung, denn es schafft eine unverwechselbare Individualität, welche Arbeiten, die an der Strickmaschine hergestellt werden, niemals in diesem Umfang erreichen werden.
Perfektion ist nicht das Schlechteste, auch klar, trotzdem sollte man sich dessen immer bewusst sein.
LG & weiterhin viel Freude beim Werkeln
cajun
Iris Hammer
22. Okt 2020 um 09:17Liebe Cajun,
vielen Dank, dass du deine Erkenntnisse teilst. Ich denke auch, man darf ruhig sehen, dass es Handarbeit ist.
Im Gegenteil. Ich war früher immer enttäuscht wenn niemand gefragt hat, ob ich etwas selber gemacht habe was ich getragen habe.
Und wie bei Allem gibt es nicht die ultimative Lösung sondern jeder muss selbst herausfinden was am Besten für ihn klappt.
Viele Grüße und bleib gesund
Iris
Verena
01. Nov 2020 um 21:10Liebe Iris,
Zum Glück habe ich gerade deinen Artikel gelesen. Ich bin totale (Wieder)Anfängerin und stricke gerade mein erstes Projekt: ein Snood in Glatt rechts mit Kettrand. Noch dazu mit sehr dicker Wolle. Nach 5x auftrennen hab ich es schließlich aufgegeben und lass es jetzt so. Bei mir ist sowohl die zweite Masche als auch generell der linke Rand viel lockerer. Hmpf! Aber zumindest bin ich nicht verrückt und es geht nicht nur mir so ;-)
Beim rechten Rand hab ich jetzt eine Möglichkeit gefunden, den immer ein bisschen nachzuziehen, er sieht also schon besser aus. Das funktioniert allerdings auf der anderen Seite nicht. Hast du da eventuell einen Tipp für mich?
Danke dir und vielen Dank für den ausführlichen Artikel, den ich mir schon gespeichert hab :)
Liebe Grüße, Verena
Iris Hammer
02. Nov 2020 um 09:35Liebe Verena,
das mit dem Nachziehen am linken Rand funktioniert bei mir auch nicht. Im Gegenteil. Dann wird der Unterschied noch größer.
Bei ganz dicker Wolle kannst du noch als Notbehelf die lockere Masche in die Randmasche und von da etwas weiter in die feste Reihe ziehen.
Oder teste mal statt die Masche nachzuziehen die letzte Masche fest zu stricken und die erste in der folgenden Reihe locker zu lassen. Dann wird der Unterschied vielleicht nicht so groß. Bei mir klappt das aber nicht wirklich. Sonst eben einfach alle Varianten testen und dann die an der linken Kante nehmen, die am gleichmäßigsten wird.
Viele Grüße
Iris
Lilly
12. Nov 2020 um 08:01Was für ein endloses Geschwader über eine Randmasche, ist ja fast ein Buch geworden hahaha
Iris Hammer
12. Nov 2020 um 20:16Liebe Lilly,
da kannst du mal sehen. Eine Masche und so viele Möglichkeiten. Kann man eigentlich dazu promovieren? Ich würde auch die Quellen ordnungsgemäß angeben und wissenschaftlich zitieren. 😁
Viele Grüße Iris
Maria
27. Dez 2020 um 17:39Hallo, Iris, das ist sehr interessant, die verschiedenen Randformen werde ich ausprobieren. Aber für die 2., lockere Masche hätte ich einen Vorschlag: Die Masche einfach auf der Rückreihe nicht stricken. Auf der Hinreihe, als vorletzte Masche, dann die Masche aus dem weiten Querfaden aufnehmen. Damit ist die Lockerheit raus. Ich stricke sehr viel rund und bei Nadelspielmustern mit Umschlägen achte ich darauf, am Ende der Nadel Keinen Umschlag zu machen, aber in der Rückreihe wird ein Umschlag gestrickt. Auch dadurch wird Lockeres vermindert. Ich wünsche weiterhin allen viel Spaß beim Stricken, es ist so ein schönes Hobby. Liebe Grüße Maria
Iris Hammer
29. Dez 2020 um 13:44Liebe Maria,
so ganz habe ich das nicht verstanden. Wenn ich die vorletzte Masche nicht stricke, muss ich sie doch abheben. Dann ist die vorletzte Masche auch nur einmal in 2 Reihen gestrickt. Ich glaube, dass man dann den Unterschied sieht. Oder strickst du die Masche in der Hinreihe dann nachträglich mit dem Faden, der durch das Abheben dahinter liegt?
Beim Nadelspiel mit Ajourmustern ist es wirklich unpraktisch, wenn am Ende der Nadel ein Umschlag ist. den vergisst man auch leicht in der nächsten Reihe zu stricken
Viele Grüße
Iris
Iris Hammer
29. Dez 2020 um 16:34Hallo, Iris, ich hab mich falsch ausgedrückt. Also nochmal: Z. B. Im Glattrechtsgestrick in Reihen: Randmasche der Linksreihe festziehen, 2. Masche normal abheben. 3. Masche festziehen, normal weiterstricken. Rechtsreihe bis zur drittletzten Masche stricken, vorletzte Masche aus dem liegen gebliebenen Querfaden aufnehmen. Und immer so weiter. Hilft eigentlich immer. Alternativ kannst Du den zu weiten Querfaden in der Rechtsreihe und auch in der Linksreihe mit der drittletzten und wenns nicht langt auch noch mit der vorletzten Masche verschränkt zusammenstricken. Wäre auszuprobieren. Bei mir funktioniert es. Macht sich vor allem gut beim Aussschnittstricken. Ansonsten vermeide ich das Teilestricken, ich liebe das Rundstricken. Auch dabei kann man problemlos nach Schnitt stricken und es gibt keine Nähte. Viel Spaß beim Ausprobieren.
Viele Grüße
Maria
Sylvia
13. Jan 2021 um 16:25Liebe Iris, ich bin fasziniert von deiner Aufstellung der Randmaschen und deine Erklärungen haben in meinem Hirn einige Lichter aufgehen lassen.
Trotzdem stricke ich noch eine andere Variante, die mir meine Mutter (Handarbeitslehrerin) gezeigt hat. Seitdem habe ich schöne Ränder. Mich würd auch interessieren, ob diese Variante einen Namen hat.
Hier also der Versuch einer Erklärung: Ich hebe die letzte Masche mit dem Faden nach vorne ab, allerdings verkürze ich die Masche vorher um die Hälfte, indem ich einen Querfaden wieder verschränkt auf die linke Nadel hebe und erst dann abhebe. Dann stricke ich die 1. Masche und den Querfaden rechts verschränkt ab. So hab ich das Problem meiner langen Randmaschen lösen können. Falls es dafür einen Namen gibt und dir diese Variante weiterhilft, laß es mich bitte wissen.
Liebe Grüße, Sylvia
Iris Hammer
13. Jan 2021 um 20:10Liebe Syvia,
diese Variante kenne ich auch von einer lieben italienischen älteren Dame.
Einen Namen habe ich dafür aber nicht gefunden und sie konnte es mir nur vorführen und nicht wirklich erklären. Sie spricht nicht so gut deutsch und strickt auch italienisch mit der langen Nadel unter dem Arm.
Besonders bei Patentmuster, bei dem die Randmasche ja sowieso immer viel zu lang ist, wird damit der Rand nicht so ausgeleiert.
Vielen Dank, dass du dein Wissen hier geteilt hast.
Viele Grüße
Iris
Daniela
22. Mär 2023 um 11:40Liebe Sylvia,ich habe Deine Methode ausprobiert und bin begeistert.
Was so eine kleine Veränderung ausmacht. Super.........
Danke für den Tipp
Liebe Grüße Daniela Z.
Christiane
15. Jan 2021 um 09:21Hallo, Ich wusste gar nicht, dass man sooooviel Gedöns um eine Randmasche machen kann. Du solltest daraus eine Doktorarbeit machen!! Aber super erklärt und sooo viel Arbeit!!!
Iris Hammer
24. Mär 2021 um 09:34Liebe Christiane,
das hab ich auch schon gedacht. 😂 Gibts dafür irgendwo eine Fakultät? Deshalb komme ich leider auch nicht so oft dazu was neues zu schreiben. Das ist aber auch immer so schwierig einen Doktorvater zu finden. 🎓
Viele Grüße
Iris
Daniela
19. Jan 2021 um 16:23Hallo Iris,
deinen Blog finde ich sehr gut und informativ ! Diese ausgeleierten 2. Maschen haben mich auch schon fürchterlich geärgert. Bis ich endlich eine Lösung gefunden habe.
Am Ende der linken Reihe stricke ich die letzte Masche verschränkt, wende die Arbeit und stricke die erste Masche ebenfalls rechts verschränkt.
AmEnde der rechten Reihe stricke ich die letzte Masche rechts, wende die Arbeit und stricke die erste Masche links.
Genauso mache ich es z.B. bei Būndchen bzw. Blenden von Strickjacken, die auf der Rückreihe mit einer linken Masche enden, dann werden beide Seiten auch gleich lang.
Lieben Gruß, Daniela
Iris Hammer
24. Mär 2021 um 10:36Liebe Daniela,
bei mir ist leider die letzte Masche der rechten Reihe immer das Problem. Die am Ende der linken Reihe wird gut. Das mit dem verschränken hab ich auch schon probiert. Dann wird bei mir nicht die zweite Masche zu locker, sondern die dritte. Und das ist dann noch schlimmer.
Ich glaube jeder muss für sich herausfinden, welche Randmasche zu ihm passt.
Viele Grüße
Iris
Kerstin Blanke
13. Feb 2021 um 10:02Liebe Iris,
das Problem mit der Randmasche ... das hat mich auch schon Jahre beschäftigt. Ich habe jetzt meine Lösung gefunden:
Ich hebe immer die letzte Masche mit dem Faden VOR der Nadel wie zum Rechtsstricken ab ... Also von links nach rechts in die Masche einstechen. Und stricke die erste Masche rechts ab und ziehe nach dem Abstricken der 2. Masche den Faden an. Das macht bei mir tatsächlich einen Unterschied.
Liebe Grüße
Stine
Iris Hammer
24. Mär 2021 um 10:40Liebe Kerstin,
das freut mich, dass du "deine" Randmasche gefunden hast und dass das mit dem Faden anziehen für dich die Lösung ist.
Viele Grüße
Iris
Heidi Hammes
04. Mai 2021 um 12:47Ich würde gerne meine gestrickten Rand zusammenhäkeln. Was für Randmaschen beim Stricken sind hierfür die Besten?
Liebe Iris, ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Das ist der tollste erklärbarste Artikel über Randmaschen. Vielen Dank.
Iris Hammer
05. Mai 2021 um 16:06Liebe Heidi,
zusammenhäkeln funktioniert denke ich am Besten mit dem Kettrand oder dem Nahtrand. Dabei kannst du jeweils die Schlaufen exakt zusammenhäkeln.
Und vielen Dank, dass dir der Artikel gefallen hat.
Viele Grüße
Iris
Verena
30. Mai 2021 um 13:12Verflixte 2.Masche/Maschengröße neben der Randmasche:
Ich stricke die letzten beiden Maschen vor der Randmasche, und die ersten beiden Maschen nach der Randmasche verschränkt ab. Dabei werden die Maschen der Vorreihe nicht so stark gedehnt -> daher wird die Maschenreihe neben der Randmasche (bei mir zumindest) gleichmäßiger.
Vielleicht klappt das ja bei euch auch
Iris Hammer
11. Jun 2021 um 10:47Liebe Verena,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung teilst. Das habe ich auch schon probiert. Bei mir wird dann leider die erste Masche neben den verschränkten wieder ungleichmäßig.
Da sieht man mal wieder.
Was für den einen funktioniert, muss beim anderen nicht klappen.
Ich rate aber jedem das mal auszuprobieren.
Viele Grüße
Iris
Anonym
08. Feb 2022 um 09:15Ich stricke die 2. Masche erst dann die Randmasche..versucht es mal
Iris Hammer
08. Feb 2022 um 16:38Danke für den Tipp. Hab ich auch schon einmal versucht. Dann wird bei mir die dritte Masche wieder ungleichmäßig. Das liegt aber bestimmt an mir.
Viele Grüße
Iris
Marion Rieke
02. Okt 2022 um 14:11Ein toller Artikel über die "verflixte" Randmasche und die sogenannte 2. Masche.
Mußte doch sehr schmunzeln; habe aber auch daraus gelernt. Herzlichen Dank! :-))
Iris Hammer
05. Okt 2022 um 10:51Liebe Marion,
vielen Dank.
Evelyn
22. Feb 2023 um 12:11Liebe Iris! Bin total geplättet , was für ein toller Beitrag, DANKE! Kennst du Guris Randmasche? Dabei wird bis 3 Maschen vor Ende gestrickt , dann werden 2 M in eine gestrickt und die letzten beiden M re verschränkt zusammen gestrickt. Bin grad an Anleitunge Babyjacke und verzweifelt, bei entstehen dadurch kleine Löcher...kannst du bitte evtl helfen ? LG E.
Iris Hammer
28. Feb 2023 um 16:57Liebe Evelyn,
nee, die Methode kenne ich nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich bis 1,2,3 Maschen vor Ende stricke und dann mit den letzten Maschen irgend etwas anstelle, dann habe ich die lockere Masche nicht neben der Randmasche sondern 1,2,3 Maschen vom Rand entfernt.
Das sieht dann auch nicht gut aus.
Ich für mich habe das mittlerweile aufgegeben und stricke, je nach Muster und Verwendung dann meistens den doppelten Knötchenrand. Das wird bei mir die vorletzte Masche am gleichmäßigsten.
Viele Grüße
Iris
Patricia
05. Mai 2023 um 08:35Liebe Iris, das Problem bei der letzten Masche scheint mir zu sein, dass sie sich nicht wie ihre restlichen Freunde mit zwei Nachbarn zusammenschließen kann. Die Arme hat ja nur einen Nachbarn, mit dem sie sich verbinden kann. Du strickst nicht unregelmäßig, es liegt einfach in der Natur der Sache? Ich konnte mich sehr lange mit Schachbrettmustern nicht anfreunden, da beim Wechsel von linken zu rechten Maschen die rechten sehr groß erscheinen und egal, was ich tue, und wie fest ich den Faden anziehe, es bleibt ein Problem. Kürzlich jedoch fand ich, dass genau das den Reiz des Schachbrettmusters ausmacht und nun gefällt es mir eigentlich umso besser.
Iris Hammer
15. Mai 2023 um 09:45Liebe Patricia,
da hast du recht. Am Rand beim Umdrehen ziehe ich den Faden aus der vorhergehenden Reihe zu fest an und ich ziehe damit vorletzte Masche kleiner.
Ich habe dann schon versucht nicht so fest zu ziehen. Das habe ich nach ein paar Reihen dann aber wieder vergessen.
Bei mir ist es bei Schachbrettmuster nicht so schlimm. Dafür bei den Zöpfen.
Viele Grüße
Iris
Cinzia
05. Aug 2023 um 20:02Argh, ich weiß schon, warum ich lieber in Runden stricke als in Reihen. Jetzt schwebt mir aber als nächstes Projekt ein Schal vor, und dafür habe ich ein paar Vorübungen mit Kettrand gemacht. Erkenntnis: a) ob sich die Maschen zur Vorder- oder zur Rückseite neigen, hängt davon ab, auf welcher Seite sie abgehoben statt gestrickt werden. Ich mag sie lieber auf der Vorderseite unsichtbar, also: auf der Vorderseite stricken, auf der Rückseite abheben. Und b) passt optisch wunderbar zu abgehäkelten Kanten an den kurzen Seiten (wenn's mit Stricknadeln gemacht wird, nennt man das anscheinend auch "elastisch abketten", aber letztlich erscheint es mir identisch zum Abhäkeln).
Cinzia
06. Aug 2023 um 21:10Vielleicht war mein Schluss bzgl. der Neigung auch voreilig, ich muss noch weiter herumprobieren, um dem Ganzen auf die Schliche zu kommen.
Iris Hammer
09. Sep 2023 um 09:35Liebe Cinzia,
das ist ja toll, dass du da so eine Ausdauer hast und alles ausprobierst 😃. Ich glaube die "Neigung" hängt davon ab, ob neben der Randmasche eine rechte oder eine linke Masche kommt. Ich denke ob du vorne oder hinten abhebst hat darauf keinen Einfluss. Die Randmasche wird ja immer nur einmal gestrickt.
Aber gute Idee, das muss ich auch mal ausprobieren, ob das einen Unterschied macht. Darauf habe ich gar nicht geachtet.
Viele Grüße
Iris
Cinzia
15. Sep 2023 um 19:31Doch, ich glaube, das macht den Unterschied, zumindest bei mir.
Ich arbeite an einem Schal, der von beiden Seiten gleich aussehen soll, und habe dabei immer die letzte Masche abgehoben und die erste der Folgereihe gestrickt. Die randliche Kettmasche legt sich dadurch am rechten Rand nach hinten und am linken nach vorn, und sowohl Randmasche als auch zweite Masche sehen schön gleichmäßig aus.
Stricke ich aber glatt rechts, will ich die Randmaschen natürlich gern symmetrisch haben und stricke in der Hinreihe alle Maschen inkl. erster und letzter und hebe in der Rückreihe die erste und letzte ab, legen sich die Randmaschen auf beiden Seiten nach hinten, aber ich erhalte genau den Effekt, dass die zweite Masche in jeder zweiten Reihe am linken Rand viel zu weit wird. Bei mir hilft "combined knitting" aber tatsächlich, dort das Zuviel an Fadenlänge wegzubekommen.
Cinzia
15. Sep 2023 um 21:13Heureka! Bis eben wusste ich nicht, warum das passiert, aber langsam wird es mir klar. Ist aber nicht in zwei bis drei Sätzen erklärt...
Iris Hammer
21. Okt 2023 um 12:25Liebe Cinzia,
mit dem "combined knitting" stehe ich auf dem Kriegsfuß. Bzw. Das klappt nur bei rechten und linken Maschen. Sobald Umschläge und Ab- oder Zunahmen vorkommen wird schwierig bis unmöglich. Dann rutschen nämlich die Umschläge nach hinten über die Nadel und sind in der Rückreihe quasi verschwunden.
Das mache ich tatsächlich nur bei der Doppelmasche für verkürzte Reihen.
Viele Grüße
Iris
Cinzia
20. Sep 2023 um 16:09Du hattest gleich den richtigen Riecher und hast natürlich recht: Wie sich die Randmasche neigt, hängt von der Nachbarmasche ab: bei glatt rechts immer nach hinter, zur linken Seite hin. Wechseln rechte und linke Maschen, z.B. beim Permuster oder kraus rechts, zeigt der Rand gerade nach außen.
Elizabetha
12. Sep 2023 um 21:20Hallo, du kennst mich nicht. Ich hab auch vieles schon ausprobiert. Aktuell stricke ich am Ende einer Reihe die vorletzte Masche links und die letzte rechts. Am Anfang der Reihe dann entweder abheben oder 1. Masche links (Faden vorne ) und dann die 2. Rechts. Probier es mal aus. Dadurch wird die 2. Masche nicht mehr so groß. Zumindestens bei mir. Sie erhält die gleiche Größe wie alle anderen Maschen. Im Prinzip eine Art I-Cord mit 2 Maschen. nachher beim Zusammennähen verschwindet das.
Liebe Grüsse Elizabetha
Iris Hammer
21. Okt 2023 um 12:19Liebe Elizabetha,
das werde ich auch mal probieren. Bei mir war es aber leider bisher so, dass egal was ich probiert habe, die Masche direkt daneben dann eben wieder ungleichmäßig wird. Aber man lernt ja nie aus.
Viele Grüße
Iris
Cinzia
23. Sep 2023 um 17:57Liebe Iris,
Ich nochmal. Ich bin der Meinung, der Text bei Lana Grossa ist auf der richtigen Spur bzgl. der Problemursache. Ich habe mich noch eingehender damit beschäftigt: https://craterelle.weebly.com/blog/die-verflixten-lockeren-randmaschen
Wenn einfaches Festziehen auf den Nadeln bei dir nicht ausreicht, würde ich testweise deine problematische 2. Masche der linken Reihe "eastern" stricken bzw. normal stricken und dann abheben und umdrehen, so dass sie falsch herum auf der Nadel liegt (also abheben wie zum Rechtsstricken). Dadurch kannst du sie überraschend viel fester anziehen.
Iris Hammer
21. Okt 2023 um 12:33Liebe Cinzia,
das ist bei mir eben genau umgekehrt. Je fester ich die linken Maschen der Rückreihe stricke, umso größer wird der Unterschied zwischen Hin- und Rückreihe.
Die Masche der Hinreihe "zieht" also in Wirklichkeit die der Rückreihe enger und nicht umgekehrt. Bei mir würde es besser, wenn ich die vorletzte Masche der Hinreihe fester und die zweite der Rückreihe lockerer stricke. Das vergesse ich dann aber nach ein paar Reihen wieder, wenn ich im flow bin.
Viele Grüße
Iris
Cinzia
26. Okt 2023 um 16:09Wenn es dadurch schlimmer wird statt besser, dann müssen es der Logik nach genau die falschen Maschen sein, die du fester anziehst. Aber so oder so, wenn es dich zu sehr aus dem Flow bringt und du lieber mit der Lösung lebst, weiter innen zu vernähen, ist das doch auch gut so.
Monika
05. Dez 2023 um 09:56Liebe Iris,
Vielen Dank für den großartigen Artikel.
Gibt es eine Möglichkeit, zusätzliche Maschen im Rand einzubauen?
Ich arbeite gerade an einem Top mit Wellenmuster von Filati, bei dem im Muster immer zusätzliche Umschläge auf die Maschen genommen und in der nächsten Reihe abgeworfen werden. Somit komme ich je 8 Reihen auf 3 zusätzliche Umschläge. Das ganze wird mit Knötchenrand gearbeitet. Ich habe jetzt Angst, dass sich das Muster später verzieht, weil der Rand zu eng ist. Hast du einen Tipp hierzu?
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
Monika
Iris Hammer
26. Jan 2024 um 09:21Liebe Monika,
der Knötchenrand kann tatsächlich für manche Muster zu eng werden. Aber das musst du ausprobieren.
Der Rand wird dann mit Kettrandmasche lockerer. Wenn das immer noch nicht reicht, dann kannst du neben der Randmasche in jeder Hinreihe einen Umschlag zusätzlich machen und diesen in der Rückreihe wieder fallen lassen.
Viele Grüße
Iris
Tanja
26. Jan 2024 um 07:09Hallo Iris,
wirklich tolle Erklärung!!! Da steckt viel Arbeit drin.
Ich stricke einen schönen Pullover, mit Kettrand. Wie nähe ich diesen letztendlich zusammen? Ich finde über alle möglichen, aber nicht den Kettrand ( als letzte wie zum linksstricken abheben und erste stricken ).
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Danke
Tanja
Iris Hammer
26. Jan 2024 um 09:16Liebe Tanja,
du kannst den Kettrand mit Matratzenstich zusammennähen und dabei jeweils eine Randmasche, also immer zwei Reihen nehmen.
Ich kenne auch Strickerinnen, die den Kettrand zusammenhäkeln. Das wird bei mir aber nicht so schön.
Viele Grüße
Iris
Josie
13. Mai 2024 um 02:18Liebe Iris, vielen Dank für diese lehrreiche und umfangreiche Erläuterung. ich mach es so: letzte Masche rechts abstricken, wenden, von rechts nach links in die letzte Masche stechen, von der linken Nadel heben, Faden zwischen der letzten und vorletzten Masche nach hinten ziehen und so , wie die Masche auf der rechten Nadel liegt, abstricken. immer, egal welche Masche folgt, ob auf der linken oder rechten Seite. ob das nun ein Kett - oder Nahtrand ist, weiß ich nicht. die Fadenspannung bleibt so ziemlich konstant.
Schönen Gruß und viele Freuden weiterhin
Josie
Iris Hammer
10. Jun 2024 um 12:37Liebe Josie,
das müsste ein Nahtrand sein. Ich habe nur nicht verstanden, ob die die "Randmasche" , also die Masche auf der rechten Nadel dann nochmal strickst (dann gibt es einen Nahtrand) oder die zweite Masche neben der Randmasche als nächste (das ist dann der Kettrand).
Viele Grüße
Iris