Iris Hammer

Maschen anschlagen: 7 Methoden, die du kennen musst

Die 7 besten Methoden, Maschen anzuschlagen aller Zeiten, die du kennen musst.

Ich öffne meine Trickkiste für dich und zeige dir das ganze Repertoire an Maschenanschlägen, die du als Strickerin brauchst! Mit diesen Methoden Maschen anzuschlagen, bist du ab jetzt für jedes Strickprojekt bestens vorbereitet.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, Maschen anzuschlagen.

Du hast sicher auch einen Lieblingsanschlag.

Und ständig werden vermeintlich Neue erfunden.

Oder altbekannte bekommen einfach einen tollen neuen Namen.

Jeder hat so seinen Lieblingsanschlag.

Bei mir wechselt der immer mal wieder.

Eine Zeit lang nehme ich den guten alten Kreuzanschlag.

Für Männersocken hat sich der doppelte Kreuzanschlag bei mir durchgesetzt.

Und für einfach oder doppelt gerippte Bündchen verwende ich oft den Tubular Anschlag.

Und dann gibt es noch die Spezialfälle.

Den provisorischen Anschlag oder den Häkelanschlag.

Ich habe für dich mal alle meine Lieblingsanschläge zusammengestellt.

Und warum ich welchen für welchen Zweck verwende.

Fangen wir an.

Die Eignung

Eins vorweg.

Es gibt nicht den besten Maschenanschlag für einen Schal.

Wer behauptet, dass dieser oder jener Anschlag für deinen Pullover der Geeignetste ist, weiß doch gar nicht, wie du strickst.

Denn du strickst anders als ich. Und außerdem ...

Männer ziehen Socken anders an als Frauen (und Pullover aus 😀).

Deshalb kann ich nur meine Erfahrung mit dir teilen.

Das ist keine vollständige Sammlung.

Wenn du das brauchst, dann musst du ein Buch kaufen.

Ich hasse es, mich durch endlose Videos zu kämpfen.

Und ich bin ein Freund vom geschriebenen Wort.

Deshalb bekommst du hier nur ultrakurze Videos.

Und dazu eine Beschreibung mit Bildern zu den verschiedenen Maschenanschlägen.

Aber wie fängst du an?

Der Laufknoten

Irgendwie muss der Faden mit der Nadel verbunden werden.

Dafür wird in den meisten Fällen der sogenannte Laufknoten verwendet.

Diesen Namen hat er, weil du mit dem Faden die Schlaufe enger und weiter ziehen kannst.

Manchmal heißt er auch Anfangsmasche oder Anfangsschlinge.

Achte immer darauf, dass das lose Ende zu dir zeigt und der Arbeitsfaden, das ist der, der zum Knäuel geht, von dir weg.

Sonst ist dein Anschlagsfaden gleich zu kurz.

Ich habe zwei Methoden, um diesen Laufknoten zu erstellen.

Laufknoten ohne Nadel:

  1. Lege den Faden vom Knäuel kommend von unten nach oben über den Mittelfinger und Zeigefinger der linken Hand.
  2. Hole durch die so entstandene Schlaufe den Arbeitsfaden vom Knäuel.
  3. Lege die Schlaufe auf deine Nadel und ziehe mit dem Arbeitsfaden die Schlaufe zu

Mein Favorit ist aber die Methode, bei der die Schlaufe direkt auf der Nadel landet.

Laufknoten mit Nadel:

  1. Lege den Faden vom Knäuel kommend über Zeigefinger und Daumen der linken Hand und halte beide Enden mit Ringfinger und kleinem Finger fest.
  2. Führe die Nadel in die Lücke zwischen Faden und Hand und hole den unteren Daumenfaden nach oben.
  3. Ziehe den Zeigefingerfaden durch die so entstandene Schlaufe und ziehe die Schlinge mit dem Daumen zu.

Mit dieser Schlinge hast du die erste Masche für deinen Anschlag auf der Nadel.

Diesen Laufknoten kannst du für fast jeden Anschlag verwenden.

Außerdem befinden sich jetzt deine Hände und die Nadel bereits in der Grundstellung.

Du hast die Nadel mit dem Laufknoten in der rechten Hand.

Der Arbeitsfaden liegt über dem Zeigefinger und der untere Anschlagfaden über dem Daumen.

In einigen Strickanleitungen wird empfohlen, den Laufknoten nicht als erste Masche zu verwenden.

Das funktioniert leider nur, wenn du deinen Anfangsfaden hängen lässt und er nicht mit in den Anschlag eingearbeitet wird.

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Mit den beiden von mir beschriebenen Methoden wird der Laufknoten mit dem Arbeitsfaden festgezogen.

Das heißt, du kannst ihn nicht auflösen, indem du am Anfangsfaden ziehst.

Wenn du das willst, musst du den Faden zu Beginn anders herum legen.

Ich bevorzuge diese Methode und verwende den Laufknoten als erste Masche.

Je nachdem, welchen Anschlag du verwendest, muss das lose Ende länger sein, weil es mit in die Anschlagmaschen eingearbeitet wird.

Der verflixte Anfangsfaden

Wie lang soll er denn sein.

Der größte Graus ist doch, wenn kurz bevor du mit dem Anschlagen fertig bist, der Faden zu kurz ist.

Sicher. Es gibt auch Anschläge, die ohne diesen lästigen langen Faden auskommen.

Diese sind aber meistens nicht so stabil und strapazierfähig.

Eigentlich bin ich ja ein Freund vom Rechnen.

Aber die Fadenlänge lässt sich leider nicht zuverlässig berechnen.

Das ist nämlich sehr von der Struktur des Materials abhängig.

Bei einem geflammten Garn oder einem Bouclégarn brauchst du deutlich mehr Länge für den Anschlagfaden als beim Stricken von einem glatten Material.

Außerdem wird die Länge davon beeinflusst, wie dehnbar deine Wolle ist und wie fest du die Schlingen beim Anschlagen ziehst.

Und dann habe noch nicht einmal ich Lust, erst ewig rumzurechnen und dann doch nur ein Ergebnis zu erhalten, das sehr ungenau ist.

Ich spare mir also das Berechnen der Fadenlänge und schätze die Länge in etwa ab.

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • etwa drei bis vier Mal so breit wie dein Strickstück
  • etwa 1 cm pro Masche für Nadelstärken bis 4 mm
  • etwa 2 cm pro Masche für Nadelstärken bis 7 mm
  • verwende einfach für den zweiten Faden einen zweiten Knäuel

Den ersten Punkt auf der Liste habe ich empirisch überprüft.

Bei mir ist der untere Faden ziemlich genau doppelt so lang, wie mein Strickstück breit ist.

Ich denke, das gilt aber nur, wenn ich Maschen anschlage.

Bei dir kann das ganz anders sein.

Es macht auf jeden Fall keinen Sinn, den Anfangsfaden zu kurz zu machen.

Lass ihn lieber deutlich länger.

Ich kann dir nur sagen.

Spare an dieser Stelle nicht.

Außerdem nähe ich nach dem Stricken mit diesem Faden gleich meine Teile zusammen.

Damit habe ich schon einen Faden weniger zu Vernähen.

Und vergiss es.

Wenn der Faden zu kurz ist, dann musst du von vorne anfangen.

Mittendrin im Anschlag die Wolle neu ansetzen ist eine ganz schlechte Idee.

Das sieht man später immer.

Und es birgt immer die Gefahr, dass dein Strickstück genau an dieser Stelle kaputt geht.

Der Maschenanschlag wird nämlich stärker beansprucht als das Gestrick in der Mitte.

Tipp:

Forme nach den ersten paar Reihen aus dem Anschlagfaden einen kleinen Knubbel.

Dann verheddert sich das Garn beim Stricken nicht.

Forme nach den ersten paar Reihen aus dem Anschlagfaden einen kleinen Knubbel. maschen anschlagen

Die verschiedenen Anschläge

Wenn dir wichtig ist, wie die Randmasche an deinem Strickstück aussieht, dann solltest du erst recht Wert darauf legen, wie deine Anschlagkante wirkt.

Deshalb hier meine ultimative, subjektive Liste der besten Maschenanschläge aller Zeiten.

Die Reihenfolge hat keine Bedeutung.

Das ist hier keine Hitparade.

Maschen aufschlingen

Dieser Anschlag ist nicht sehr stabil.

Er ist aber wunderbar geeignet, um in der Mitte der Arbeit Maschen zusätzlich anzuschlagen.

Zum Beispiel am Anfang oder Ende einer Reihe.

Mit dieser Methode kannst du auch zuvor abgekettete Maschen wieder neu anschlagen, wenn du eine Tasche oder Knopflöcher arbeitest.

Ziehe beim Aufschlingen die Maschen nicht zu fest an.

Sonst kommst du in der ersten Reihe schlecht mit der Nadel in die Schlaufen zum Abstricken.

Bei diesem Anschlag sind Vorder- und Rückseite gleich.

Du kannst also auch mit einer Hinreihe deine Arbeit beginnen.

  1. Starte mit einem Laufknoten auf der Nadel in der rechten Hand und halte den Arbeitsfaden mit Ringfinger und kleinem Finger der rechten Hand fest.
  2. Lege den Arbeitsfaden von unten nach oben um den Daumen, sodass eine Schlaufe um den Daumen entsteht.
  3. Steche mit der Nadel von unten nach oben in diese Daumenschlinge und lass sie auf die Nadel gleiten.
  4. Ziehe die Schlaufe so fest, wie du eine Masche stricken würdest.
  5. Wiederhole die Schritte 2-4, bis alle Maschen angeschlagen sind.

Bei dieser Methode besteht die untere Kante nur aus einem Faden.

Die Kante hat sehr wenig Material und wird schön flach.

Das ist nützlich, wenn du später daraus Maschen aufnehmen willst für eineBlende oder wenn die Kante in einer Naht verschwindet.

Ich finde, dass dieser Anschlag vor allem für stark strukturierte Wolle die beste Wahl ist.

Bei Bouclégarn lassen sich oft schlecht die Maschen festziehen.

Der Klassiker - Kreuzanschlag

So habe ich das Anschlagen von Maschen in der Schule gelernt.

Im Englischen ist das der Long tail cast on.

Dieser Name weist schon darauf hin, dass ein langer Faden für den Anschlag verwendet wird.

Er eignet sich für fast alle Projekte und ergibt eine starke und dennoch ziemlich elastische Anschlagkante.

Ziehe den Faden, der die Schlinge um die Masche bildet, nicht zu fest. Sonst ist dein Anschlag nicht mehr dehnbar.

  1. Starte mit einem Laufknoten mit langem Anfangsfaden und lege den Laufknoten über die Nadel in deiner rechten Hand, sodass der Anfangsfaden zu dir hin zeigt und der Arbeitsfaden von dir weg.
  2. Führe die Nadel unterhalb vom Daumen von unten nach oben durch die Daumenschlinge.
  3. Hole den Faden vom Zeigefinger mit der Nadel durch die Daumenschlaufe.
  4. Lass die Schlaufe vom Daumen gleiten und ziehe den Faden um die so entstandene Masche auf der Nadel fest.
  5. Wiederhole die Schritte 2-4, bis alle Maschen angeschlagen sind.

Wenn du mit dem Kreuzanschlag die Maschen aufnimmst, dann verwendest du vom Arbeitsfaden mehr Material als vom Daumenfaden.

Wird deine Daumenschlinge dabei zu lang oder der Arbeitsfaden zu kurz, dann lass einfach alles los und nimm die Fäden neu in die Hand.

Extratipp:

  • Verwende für den Anschlag einen doppelten (unteren) Faden.
    Dann bekommst du eine feste und robuste Kante an deinem Strickstück.
    Das ist nicht der doppelte Kreuzanschlag!!
  • Benutze zwei Fäden mit verschiedenen Farben und arbeite mit jeder Farbe abwechselnd eine neue Masche.
    Dann erhältst du einen dekorativen Rand, der wie eine Kordel aussieht.
    Achte dabei darauf, den Faden jeweils immer in die gleiche Richtung zu wechseln.

Maschen aufhäkeln

Mit dieser Methode häkelst du im Prinzip mit der Häkelnadel eine Luftmaschenschlange um deine Stricknadel herum.

Damit bekommst du einen sehr dehnbaren Anschlag.

Vor allem, wenn du die Stärke der Häkelnadel entsprechend variierst und etwas größer wählst.

Denn je dicker deine Häkelnadel, umso lockerer wird der Maschenanschlag.

Du kannst mit der Stärke der Häkelnadel wunderbar beeinflussen, wie fest oder locker der Maschenanschlag wird.

Das verwende ich immer dann, wenn mit dem normalen Kreuzanschlag die Maschen nicht locker genug werden.

Zum Beispiel bei Schals oder Tüchern mit einem Zackenmuster.

Außerdem eignet sich dieser Anschlag fantastisch, um später an dieser Kante anzuhäkeln oder daraus Maschen aufzunehmen.

  1. Mache einen Laufknoten ohne langen Faden und lege diese Schlaufe auf deine Häkelnadel.
  2. Lege deine Stricknadel auf den Arbeitsfaden hinter die Häkelnadel.
  3. Hole den Faden über die Nadel mit der Häkelnadel und ziehe ihn durch die Schlaufe auf der Häkelnadel. Der Arbeitsfaden befindet sich jetzt vor der Stricknadel.
  4. Führe den Arbeitsfaden zwischen Strick- und Häkelnadel nach hinten durch, sodass der Faden wieder hinter der Stricknadel liegt.
  5. Wiederhole die Schritte 3-4, bis alle Maschen bis auf die Letzte angeschlagen sind.
  6. Setze zum Schluss die Schlaufe von der Häkelnadel auf die Stricknadel. Das ist deine letzte Anschlagmasche.

Du kannst mit dieser Methode auch einen provisorischen Anschlag machen.

Das erreichst du, indem du zuerst einige Luftmaschen machst, bevor du deine erste Masche um die Stricknadel legst.

Verwende dafür nicht dein Arbeitsgarn sondern einen Wollrest.

Dieser Anschlag wird später wieder aufgelöst und entfernt.

Lege dann am Schluss die letzte Schlaufe nicht auf die Stricknadel, sondern häkel noch einige weitere Luftmaschen.

Stricke dann die erste Reihe mit deinem Arbeitsgarn.

Diesen Maschenanschlag kannst du wieder auftrennen.

Dafür ziehst du die Häkelkante vom Ende aus wieder auf und nimmst dabei die Maschen der unteren Kante auf eine Stricknadel.

Der doppelte Kreuzanschlag

Wie schon erwähnt, verwende ich diesen Anschlag immer für Männersocken.

Da dieser mit doppeltem Faden gearbeitet wird, ist die Kante besonders stabil und robust.

Trotzdem wird der Maschenanschlag sehr elastisch.

Männer rollen die Socken nicht auf, sie treten vielmehr hinein, als würden sie in ihre Cowboystiefel steigen.

Das hält kein normaler Maschenanschlag auf Dauer aus.

Die schwächste Stelle gibt nach.

Und das ist der Anschlagfaden.

Deshalb - Männersocken: doppelter Kreuzanschlag!

Für den Anfang dieses Anschlages verwendest du einen Laufknoten.

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Lasse dafür den Anfangsfaden doppelt so lang wie für den einfachen Kreuzanschlag.

Lege dann das Ende des Fadens zwischen Laufkonten und Arbeitsfaden und beginne den Anschlag mit dem doppelt gelegten Faden.

Alternativ kannst du einen kurzen Anfangsfaden verwenden.

Lege statt dessen mit einem zweiten Knäuel einen doppelt langen Faden um den Laufkonten und beginne so deinen Maschenanschlag.

Diese Methode zeige ich dir im Video.

Der doppelte Faden muss zu dir hinführen und der Arbeitsfaden von dir weg.

  1. Beginne mit einem Laufknoten und lege eine Schlaufe für den unteren Anschlagfaden so darüber, dass der untere Faden doppelt liegt. Das ist deine erste Masche auf der Nadel.
  2. Nimm für die nächste Masche den Daumenfaden von oben nach unten.
  3. und ziehe den Arbeitsfaden durch die Daumenschlaufe. Ziehe den doppelten Faden mit dem Daumen fest.
  4. Gehe für die übernächste Masche (ungerade) von unten nach oben durch die Daumenschlaufe
  5. und ziehe den Arbeitsfaden durch die Schlaufe. Ziehe den doppelten Faden wieder mit dem Daumen fest.
  6. Wiederhole die Punkte 2+3 für die geraden Maschen und die Punkte 4+5 für die ungeraden Maschen.

Achte darauf, dass die Maschen immer in Zweierblöcken auf der Nadel liegen.

In vielen Beschreibungen und Strickanleitungen musst du für den doppelten Kreuzanschlag das Garn abwechselnd von hinten und von vorne um den Daumenlegen.

Das kommt mir etwas umständlich vor.

Vor allem, weil ich dann oft vergesse, welche Seite jetzt eigentlich dran ist.

Deshalb habe ich mir eine Methode überlegt, bei der das Umgreifen entfällt.

Mir geht das so leichter von der Hand und ich mache seltener Fehler.

Maschen aufstricken

Das ist eine weitere Methode, für die du keinen langen Anfangsfadenbenöti gst.

Diese Anschlagkante wird relativ stabil.

Je lockerer du die Maschen mit dieser Methode anschlägst, umso elastischer wird deine Kante.

Der besondere Vorteil ist, dass die Vorder- und Rückseite bei diesem Anschlag gleich aussehen.

Daher kannst du ihn wunderbar verwenden, wenn deine erste Musterreihe eine Hinreihe sein muss.

Leider rollt sich die Kante bei dieser Methode, wenn du glatt rechts oder links weiterstrickst.

Noch mehr als beim Kreuzanschlag.

So arbeitest du deinen Maschenanschlag durch Aufstricken:

  1. Mache einen Laufknoten und setze ihn auf deine linke Nadel.
  2. Steche mit der rechten Nadel in diese Masche und stricke eine rechte Masche heraus, ohne die Masche von der linken Nadel gleiten zu lassen.
  3. Setze die neue Masche zurück auf die linke Nadel.
  4. Steche mit der rechten Nadel hinter die neue Masche und hole den Faden durch.
  5. Setze die neue Masche wieder zurück auf die linke Nadel.
  6. Wiederhole die Punkte 4+5, bis du alle Maschen angeschlagen hast.

Achte darauf, dass du beim zurücksetzen der Masche den Faden nicht zu fest ziehst.

Dann kommst du mit der Nadel leichter zwischen die beiden Maschen auf der linken Nadel.

Dieser Anschlag eignet sich besonders zum Stricken von sehr empfindliche Wolle.

Da du nicht immer wieder den gleichen Faden durchziehen musst.

Er wird aber fast genauso fest wie der Kreuzanschlag.

Ich verwende diesen Anschlag fast immer meine Maschenproben zu stricken.

Er lässt sich auch bei Mohair oder Alpaka besonders leicht wieder auftrennen, ohne dass die Wolle leidet.

Der provisorische Anschlag

Diesen Anschlag kannst du dann verwenden, wenn du zwei Teile mit Maschenstich verbinden willst.

Und er ist perfekt geeignet, eine doppelte Kante zu arbeiten.

In jedem Fall musst du später die Maschen der Anschlagkante wieder auf eine Stricknadel nehmen.

Du sicherst deine Maschen nur hilfsweise, um sie anschließend weiter zu verarbeiten.

Ich mache den provisorischen Anschlag immer mit Hilfsfaden.

Dann kann ich die Maschen später leichter auffassen, da ich den Faden erst herausziehe, wenn alle Maschen auf der Nadel sind.

Und so mache ich den provisorischen Maschenanschlag mit Hilfsfaden:

  1. Lege den Arbeitsfaden um den Hilfsfaden und halte das lose Ende fest.
  2. Beginne mit einem Umschlag. Das ist die erste Masche.
  3. Hole mit der Nadel den Arbeitsfaden unter dem Hilfsfaden durch.
  4. Wiederhole Punkt 2+3 bis alle Maschen auf der Nadel sind.

Lege nach der letzten Masche zum Sichern den Hilfsfaden über den Arbeitsfaden.

Achte darauf, dass der Hilfsfaden immer gespannt bleibt und sich nicht um die Nadel wickelt.

Vorsichtshalber lasse ich den Hilfsfaden länger und knote Anfang und Ende aneinander.

Damit kannst du verhindern, dass du versehentlich den Hilfsfaden beim Stricken herausziehst.

Um die Maschen später aus dem Anschlag aufzunehmen, gehst du am Hilfsfaden entlang und nimmst jede Masche auf deine Stricknadel.

Nach dem Aufnehmen liegen die Maschen in der Regel nicht alle in der gleichen Richtung.

Ich setzte die Maschen dann noch einmal um und drehe sie alle in die gleiche Richtung.

Der Tubular Anschlag

Dieser Anschlag wird oft als italienischer Anschlag bezeichnet.

Außer in Italien 🇮🇹. Da heißt er tatsächlich tubular.

Aber in Italien heißt das Perlmuster auch riso (Reis) und Patentmuster heißt inglese (englisch).

Dieser Anschlag ist extrem elastisch und du kannst ihn für alle gerippten Ränder verwenden.

Zum Beispiel für Mützen, Stulpen, Schals, Socken und natürlich Pullover und Jacken.

Häufig wird empfohlen, ein oder zwei Nadelstärken weniger zum Anschlagen zu verwenden.

Das mache ich in der Regel nicht.

Ich versuche das Aufschlingen der Maschen so fest wie möglich zu machen.

Das entspricht dann in etwa der Größe der Maschen, die ich beim Stricken bekomme.

Das solltest du aber für dich selbst ausprobieren.

Ich verwende immer diesen "italienischen" als Tubular Anschlag.

Es gibt auch diverse Methoden, bei denen du mit Hilfsfaden arbeitest, um diesen runden Anschlag zu erreichen.

Mir ist das zu mühsam.

Deshalb verwende ich nur diese Variante.

Dieser Anschlag zeichnet sich dadurch aus, dass die Maschenschlauchförm ig um die untere Kante gehen, als hätten sie keinen Anfang.

Daher wird diese Methode auch oft als Schlauchanschlag bezeichnet.

Sie scheinen sich einfach um die Kante zu winden.

Ich beginne nicht mit einem Laufknoten und schlage immer eine gerade Maschenzahl an.

Dieser Anschlag besteht aus zwei Teilen.

Im ersten Teil schlingst du die Maschen um die Nadel. Beginne mit einem langen Faden.

  1. Lege den Faden vom Knäuel kommend über Zeigefinger und Daumen der linken Hand und führe die Nadel in die Lücke zwischen Faden und Hand.
  2. Drehe dann die Spitze der Nadel zu dir her, sodass eine Schlaufe um die Nadel liegt. Der Faden vom Zeigefinger liegt über dem Daumenfaden.
  3. Führe die Nadel unter den Daumenfaden und hole den Faden vom Zeigefinger. Achte darauf, dass der Daumenfaden gespannt bleibt. Das ist die zweite Masche.
  4. Führe die Nadel über den Faden vom Zeigefingerspan>
  5. und hole den Faden vom Daumen. Achte darauf, dass der Faden vom Zeigefinger gespannt bleibt. Das ist die dritte Masche.
  6. Wiederhole die Punkte 3-5, bis alle Maschen auf der Nadel sind.

Im zweiten Teil strickst du eine gerade Anzahl von Reihen.

Du kannst 2, 4 oder mehr Reihen stricken.

Je mehr Reihen du strickst, umso breiter wird deine schlauchförmige Kante.

  1. Stricke die erste Masche rechts ab. Das ist deine Randmasche. Und die zweite Masche ebenfalls rechts.
  2. Hebe die nächste Masche wie zum Linksstricken ab mit dem Faden vor der Nadel.
  3. Stricke die nächste Masche rechts.
  4. Wiederhole die Punkte 2+3 bis zum Ende der Reihe.
  5. Stricke in der nächsten Reihe ebenfalls die rechten Maschen und hebe die linken wie zum Linksstricken ab.

Deine erste Musterreihe richtet sich jetzt danach, welches Muster du strickst.

Bei einfach geripptem Muster kannst du direkt damit fortfahren, dieMaschen so zu stricken, wie sie erscheinen.

Bei doppelt geripptem Muster setze ich die Maschen immer entsprechend um.

Das heißt ich tausche die nächsten zwei Maschen, wenn in der Musterfolge eine rechte Masche kommt, ich aber eine linke auf der Nadel habe.

Hinweis zum Stricken in Runden:

Wenn du in Runden stricken willst, musst du in der zweiten Runde, in der du die Maschen abhebst die Linken stricken und die Rechten abheben.

Bonus: Liste mit allen Vor- und Nachteilen

aufschlingen:

  • kein langer Anschlagfaden
  • nicht sehr stabil
  • hat nur einen Faden als untere Kante
  • Vorder- und Rückseite gleich
  • geeignet für: Knopflöcher, Taschen, dazuanschlagen im Strickstück 

Kreuzanschlag:

  • langer Anschlagfaden
  • robust
  • Vorder- und Rückseite unterschiedlich
  • universell verwendbar

aufhäkeln:

  • kein langer Anschlagfaden
  • wird sehr locker
  • zusätzlich eine Häkelnnadel notwendig
  • Vorder- und Rückseite gleich

doppelter Kreuzanschlag:

  • doppelt langer Anschlagfaden
  • rollt sich weniger
  • sehr robust durch den doppelten Faden
  • sehr elastisch
  • mehr Fäden zu vernähen
  • Vorder- und Rückseite unterschiedlich
  • geeignet für: glatt Gestricktes, Socken, Schals

aufstricken:

  • kein langer Anschlagfaden
  • schont das Garn
  • stabiler als aufschlingen
  • Vorder- und Rückseite gleich
  • besonders für Maschenproben zu empfehlen
  • universell verwendbar

provisorisch:

  • kein langer Anschlagfaden
  • perfekt für doppelte Bündchen
  • für Maschenstich geeignet
  • Nur für Kanten, bei denen später die Maschen aufgenommen werden

tubular:

  • langer Anschlagfaden
  • sehr dekorativ
  • für Rippenmuster perfekt
  • mindestens 2 Reihen bis zur ersten Musterreihe
  • Vorder- und Rückseite gleich
  • geeignet für: gerippte Bündchen, Schals, Socken

Ich habe bewußt darauf verzichtet, die Eigenschaften zu bewerten.

Ob die Merkmale für dich positiv oder negativ sind, musst du selbst beurteilen.

Es existieren natürlich noch viele weitere Methoden, wie du deine Maschen auf die Nadeln bekommst.

Das hier ist nur die Liste mit den Anschlägen, die ich regelmäßig verwende.

Häufige Fragen und Antworten zum Anschlagen von Maschen

Das kommt darauf an. Der Anschlag rollt sich nach außen (oder innen), wenn du direkt nach dem Anschlag glatt rechts (oder glatt links) weiter strickst.

Außerdem hängt es davon ab, welches Material du verwendest. Elastisches Garn rollt sich mehr als unelastisches.

Verwende für unelastisches Garn den doppelten Kreuzanschlag. Das sollte ausreichen, um das Rollen zu verhindern.

Bei elastischen Garnen kannst du noch zusätzlich an der unteren Kante in der zweiten Hinreihe die Maschen tiefer stechen. Das hat Kirsten in einem Video vorgemacht.

Ob das tatsächlich etwas nützt, habe ich noch nicht ausprobiert.

Sonst bleibt dir nur nach dem Maschenanschlag nicht sofort in glatt links oder rechts zu stricken.

Stricke stattdessen die ersten paar Reihen kraus oder gerippt.

Da kannst du leider nichts machen.

Entweder du machst den Anschlag einfach neu. Vergiss aber nicht abzumessen, wie viel dein Faden länger sein muss. 😀

Oder du setzt den Faden an. Das würde ich dir aber nicht empfehlen.

Denn dann musst du an der Anschlagkante zwei Fäden vernähen. Mach auf keinen Fall nur einen Knoten. Der geht dir an der strapazierten Kante garantiert auf.

Meiner Meinung nach solltest du lieber den Anschlag neu machen. An der unteren Kante ist es fast unmöglich, den Faden so anzusetzen, dass das unsichtbar wird.

Außerdem brauchst du für das Vernähen auch Zeit.  

Das ist Geschmackssache. Wenn dein Maschenanschlag häufig zu fest wird, dann schlag lieber mit zwei Nadeln an.

Ich versuche beim Anschlagen der Maschen die Schlingen auf der Nadel immer so fest/locker zu machen, wie das spätere Strickstück sein wird.

Alternativ kannst du auch eine dickere Nadel oder zwei dünnere für den Anschlag verwenden.

Oder zwei verschiedene. Eine Dicke und eine Dünne? 🤔

Bei mir wird der Anschlag mit zwei Nadeln zu locker. Dann sind die Maschen der ersten Reihe irgendwie ausgeleiert.

Deshalb nehme ich nur eine Nadel und ziehe die Maschen nicht ganz fest.

Das kommt darauf an, wie fest oder locker du strickst.

Ich mache die Anschlagmaschen immer in etwa so groß, wie die Maschen später an meinem Strickstück werden.

Es kommt aber auch darauf an, wie es in deiner ersten Reihe weiter geht.

In der Regel hast du ein Gefühl dafür, wie locker deine Maschen normalerweise auf deiner Nadel sitzen.

Schlage die Maschen so an, dass sie in etwa genauso locker auf der Nadel sitzen, als würdest du stricken.

Achte bei Anschlägen mit langem Faden darauf, diesen nicht zu fest anzuziehen.

Sonst wird deine Kante nicht dehnbar genug.

Beim normalen Kreuzanschlag solltest du darauf achten, dass der untere Faden um die Schlaufe auf der Nadel liegt. Ziehe den Faden also nicht zu fest an.

Wenn du so fest ziehst, dass der untere Faden gerade gezogen ist, ist auch dein Anschlag nur so breit, wie dein Faden lang ist. Und das ist in der Regel zu eng.

Wenn du den Faden zu fest ziehst, dann kann sich der Anschlag später kaum dehnen, weil der Faden zu kurz ist. Im Extremfall reißt dir der Faden sogar.

Vor allem bei den Anschlägen, die mit zwei Fäden gearbeitet werden, dürfen beide Enden nicht zu fest angezogen werden.

Es nützt dir nichts, wenn deine Maschen auf der Nadel sehr locker sind, dafür die untere Kante aber so fest, dass sich die Maschen nicht ausdehnen können.

Außerdem kannst du für den Anschlag einfach eine dickere Nadel verwenden. Dann werden die Maschen auch lockerer.

Da gehen die Meinungen auseinander. In meinen Büchern steht der Faden sollte 3-4 Mal so lang sein, wie dein Strickstück breit wird.

Ich habe es an verschiedenen Stücken mal empirisch erhoben. 😉 Bei mir ist der Faden genau doppelt so lang wie mein Strickstück breit ist.

Allerdings stricke ich selten mit mehr als 5 mm Nadelstärke.

Das hängt aber davon ab, wie fest du den Faden beim Anschlagen ziehst (siehe oben) und mit welchem Material du strickst.

Sehr dicke Wolle braucht sicher einen längeren Faden als dünnere. Mit 3-4 Mal die Breite bist du auf der sicheren Seite.

Bei sehr vielen Maschen bietet sich an, den unteren Faden mit einem zweiten Knäuel zu machen. Du musst dann aber einen Faden mehr vernähen.

Keine Ahnung.

Ich zähle den Maschenanschlag nicht als erste Reihe und fange immer mit einer Rückreihe an.

Du kannst den Anschlag mitzählen oder auch nicht.

Ich denke, es ist nur wichtig, dass du das an allen Teilen von deinem Pullover gleich machst.

Es sieht nicht gut aus, wenn du am rechten Ärmel mit einer Rückreihe anfängst und am linken Ärmel mit einer Hinreihe.

 

Verwendest du einen Maschenanschlag, der hier nicht erwähnt ist? Dann schreib mir in den Kommentaren.