Iris Hammer
Pullunder: So strickst du ihn mit deinen Maßen
So strickst du einen Pullunder mit deinen Maßen - Die ultimative Anleitung und du erreichst Schritt für Schritt den perfekten Pullunder
Im Winter brauchen wir es besonders warm und der Pullunder ist schon seit einiger Zeit wieder voll im Trend. Also ran an die Nadeln und loslegen. Stricke jetzt den Pullunder deiner Wahl mit deinen Maßen. Was du beim Stricken schon beachten musst, um dein Projekt perfekt auszuarbeiten erfährst du als Bonus.
Du hast keine Zeit mehr.
Keine Zeit, weitere Strickanleitungen zu lesen.
Keine Zeit, dir alle Facebook-Posts in deiner Timeline genauer anzuschauen.
Und keine Zeit, durch einen endlosen Feed von Pinterestbildern zu scrollen.
Und eigentlich auch keine Zeit für diesen Blogartikel.
Bleib trotzdem kurz dran, denn ich verrate dir etwas.
Du kannst auch ohne Zeitverschwendung den perfekten Pullunder stricken.
Wenn es nur einen Schlachtplan gäbe, dann wäre es wohl dieser:
Anleitung und Wolle kaufen und anfangen.
Doch damit bekommst du nur den Pullunder von der Strickanleitung.
Und nicht deinen persönlichen, individuellen.
Damit du jetzt Zeit sparst, erfährst du, wie du in Null Komma nix die ersten Maschen von deinem neuen Pullunder strickst.
Gib mir ein paar Minuten deiner Zeit und ich zeige dir:
- Tipps um einen Pullunder zu stricken, der einen Volltreffer landet
- Wo du die besten Anregungen findest
- Welche Wolle geeignet ist
- Welche Maße du brauchst
- Wie viel Wolle du für deinen Pullunder brauchst
- Wie viele Maschen du für deinen Pullunder anschlägst
- Wie du den einfachsten Pullunder der Welt strickst
- Bonus: Tipps zum Ausarbeiten
Und schon gehts los.
Anregungen finden für deinen Pullunder
Nein, das gibt jetzt nicht eine Liste von meinen Vorlieben.
Keine persönliche Sammlung und keine Hier-bekommst-du-genau-die-Strickanleitung-die-du-suchst-Liste.
Sondern die ultimative Linkliste, die dich direkt zur Auswahl für deinen Pullunder führt:
- Garnstudio - Drops bietet kostenlose Anleitungen.
- Bei Lana Grossa musst du dich für den Download anmelden.
- Die Initiative Handarbeit hat gratis Strickanleitungen für Kinder und Erwachsene.
- Das Handarbeitsportal Lovecrafts bietet englische und deutsche Anleitungen.
- Im Handarbeitsnetzwerk ravelry gibt es viele englische Anleitungen.
Dort kannst du dir Ideen holen.
Die Bildersuche von Google ist auch dein Freund.
Damit kannst du ganz einfach Inspirationen für den Style von deinem neuen Pullunder bekommen.
Ich habe diese hier beispielsweise gefunden:
Bilder aus dem Netz
Such dir das Modell aus, das dir am besten gefällt.
Nimm den Halsausschnitt von einem Modell, die Länge von einem anderen und die Lösung mit den Schlitzen am Bund von einem dritten.
Damit kriegst du deinen eigenen Entwurf.
Dein eigenes Modell.
Nach deinen Wünschen.
Nutze die Ergebnisse wie einen Baukasten.
Mach dir eine Skizze oder schreibe dir die Details auf, die du dir vorstellst.
Eng oder weit geschnitten, lang oder kurz und wie willst du ihn tragen.
Dieses Ergebnis führt dich direkt zum Material für deinen neuen Pullunder.
Welche Wolle ist für deinen Pullunder geeignet
Unter deiner Kostümjacke passt ein dünnes, edles Garn wie Alpaka.
Als Ersatz für die Strickjacke im Büro eine mittlere Garnstärke.
Extra warm wird dein Pullunder mit ganz dicker Wolle und dicken Nadeln.
Achte darauf, dass die Wolle zu deinem Muster passt.
Du kannst ein Modell aus einer Anleitung mit super dickem Garn nicht einfach mit dünner Wolle nach stricken.
Das Garn soll zu deiner Idee passen.
Du kannst prinzipiell aus jedem Material einen Pullunder stricken.
Deine Wahl muss nur zu deinen Vorstellungen passen.
Behalte auch im Blick, wie du deinen Pullunder später tragen willst.
Du ziehst in der Regel immer etwas darunter an.
Und wenn du etwas darüber tragen willst, dann sollte der Pullunder nicht zu weit sein.
Und eventuell auch nicht zu lang oder zu dick.
Das bringt uns zu den Maßen.
Welche Maße du brauchst
Das wichtigste Maß überhaupt ist die Länge.
Hast du dich bisher stur nach den Maßangaben einer Strickanleitung gerichtet?
Selbst wenn du das Modell leicht abgewandelt hast?
Das kann nicht wirklich funktionieren.
Die sicherste Methode ist, das Maßband zu nehmen und die Maße vor dem Spiegel selbst zu bestimmen.
Als Erstes die Länge!
Davon hängt nämlich die Weite am Anschlag unmittelbar ab.
» Lesetipp: Die perfekte Weite für den Maschenanschlag
Kennst du die Länge von deinem Pullunder, dann kennst du die Stelle, die für deinen Anschlag wichtig ist.
Hier bestimmst du die Weite.
Nimm am besten das Maßband und miss an dieser Stelle die Weite.
Einmal ringsherum.
Also den Umfang.
Mit diesem Maß in Zentimeter bestimmst du, wie viele Maschen du am Anschlag für deinen Pullunder brauchst.
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Erstelle im Handumdrehen deine maßgeschneiderte Anleitung mit einem Klick und stricke deinen perfekt passenden Pullover.
Je nachdem, wie lang dein Pullunder werden soll, musst du die Weite über die Höhe verändern.
Ein klassischer Pullunder endet etwa am Hüftknochen und ist gerade geschnitten.
Soll er deutlich länger werden, dann solltest du die Weite an verschiedenen Stellen überprüfen.
Kontrolliere die Weite auf jeden Fall über der Brust.
Über der Brust darf ein Pullunder etwas enger sitzen.
Wird dein Pullunder extra lang, dann überprüfe die Weite auch an der breitesten Stelle über der Hüfte.
Unterscheidet sich die erforderliche Weite über Brust, Hüfte und am Bündchen nicht wesentlich, kannst du die gleiche Weite vom Anschlag bis zum Armausschnitt verwenden.
Muss dein Pullunder auf Höhe vom Armausschnitt deutlich weiter oder enger sein, dann solltest du nach dem Bündchen zu- oder abnehmen.
Mein Tipp: Mach dir die Mühe mit dem Zu- oder Abnehmen.
Es lohnt sich.
Nichts Schlimmeres, als wenn dein Pullunder über der Hüfte spannt, oder über der Brust hängt wie ein Sack.
Mach dir am besten eine Skizze, in die du deine Maße einträgst.
Notiere dir die Weite(n) vom Anschlag bis zum Armausschnitt.
Schreibe dir auch die jeweiligen Höhen dazu.
Das brauchst du für die Formgebung.
Für den Armausschnitt brauchst du als weiteres Maß die Rückenbreite.
Diese Breite hat dein fertiger Pullunder nach dem Armausschnitt.
Auf meiner kleinen Skizze siehst du, dass ich Blenden an Arm- und Halsausschnitt eingezeichnet habe.
Strickst du die Blenden extra?
Dann brauchst du die Breite der Blenden als weiteres Maß.
Um die Breite der Blende am Armausschnitt, musst du das Armloch breiter und tiefer machen.
Die Breite der Blende am Halsausschnitt verändert die Breite und Tiefe vom Halsloch.
Planst du relativ breite Blenden, dann kannst du auf die Schulterschräge verzichten und die Schulter später einfach gerade abketten.
Für einen klassischen Pullunder mit rundem Arm- und Halsausschnitt brauchst du die folgenden Maße:
- Länge
- Weite
- Rückenbreite
- Breite der Armlochblende
- Breite der Blende vom Halsausschnitt
- Höhe vom Armausschnitt
- Breite vom Halsausschnitt
- Tiefe vom Halsausschnitt
- gegebenenfalls Höhe der Schulterschräge
Beachte, dass alle Werte nicht deine Körper- oder Konfektionsmaße sind.
Die Längen und Breiten sind die Zentimeterangaben von deinem fertigen Pullunder.
Hast du dir alle Maße notiert?
Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt.
Wie viele Maschen du für deinen Pullunder anschlägst
Hast du erwartet, dass hier einfach eine Zahl steht?
Pech gehabt.
Wie soll ich das erraten!
Frage an die Zahlenhexe: Hallo, möchte mir gerne in Größe 40 einen Pullunder stricken . Wieviel Maschen brauche ich hierzu . Mit freundlichen Grüßen P.
Woher soll ich das wissen?
Irgendwann geht man zur Hexe und die schaut in die Glaskugel?
So eine Hexe bin ich nicht.
Du musst die erforderliche Anzahl für deinen Anschlag schon selbst ermitteln.
Immerhin kennst du schon die Weite.
Der halbe Weg zur Maschenzahl für den Anschlag ist geschafft.
Für den klassischen Pullunder auf meiner Skizze ist die Weite vom Anschlag bis zum Armausschnitt gleich.
Damit ist die Oberweite gleich der Weite am Anschlag.
Willst du ein Bündchen stricken, wie auf meiner Zeichnung?
Dann reicht es in der Regel, dass du dafür einfach eine dünnere Nadel nimmst.
Jetzt brauchst du deine Maschenprobe.
Stricke sie in dem Muster, das du für deinen Pullunder gewählt hast.
Miss an deiner Maschenprobe ganze Zentimeter und ganze Maschen.
» Lesetipp: Das Geheimnis der perfekten Maschenprobe und wie du die Maschenprobe richtig misst.
Mit diesen Zahlen rechnest du jetzt aus, wie viele Maschen du anschlägst.
Hast du für die Weite den Umfang gemessen?
Dann musst du diesen durch zwei teilen.
Die eine Hälfte für dein Vorderteil und die andere für das Rückenteil.
Die Weite vom Rückenteil verwendest du jetzt, um die Maschenzahl für den Anschlag zu ermitteln.
Das ist ein einfacher Dreisatz.
Maschen und Breite der Maschenprobe und die Weite, die du ermittelt hast.
Maschen / Breite x Weite = Maschenanschlag
29 M / 14 cm x 50 cm = 103,57 Maschen
Die Maschen kannst du jetzt runden.
Das heißt, du musst 104 Maschen anschlagen.
Hinweis: die Beispielzahlen entsprechen etwa Nadelstärke 4,5-5 mm und Größe 40/42
Zu dieser Anzahl kannst du noch zwei Maschen dazu addieren als Randmaschen.
Das musst du aber nicht.
Jetzt kannst du dein Rückenteil anschlagen und anfangen bis zum Armausschnitt hoch zu stricken.
Dafür verwende ich eigentlich immer einen neuen, frischen Wollknäuel.
Das heißt, ich trenne die Maschenprobe erst einmal nicht auf.
Und schneide auch den Knäuel daran nicht ab.
Dann kann ich beim Stricken die Probe mit meinem großen Stück vergleichen.
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Erstelle blitzschnell deine individuelle Anleitung mit einem Klick und stricke einen Pullover nach deinen Maßen.
Manchmal sieht das Muster auf einer großen Fläche nämlich anders aus, als in der Probe.
Zuerst stricke ich die ersten 50 oder 100 Gramm.
Dann wird es jetzt Zeit zu überlegen, wie viel Material du für deinen Pullunder brauchst.
Hast du die Wolle schon komplett gekauft, dann willst du sicher wissen, ob sie reicht.
Wie viel Wolle du für deinen Pullunder brauchst
Welche Menge du genau benötigst, kann ich dir leider auch nicht pauschal sagen.
Aus meiner Erfahrung brauchst du für einen Pullunder Größe 36/38 etwa 250 g Wolle. Vorausgesetzt, dein Pullunder hat:
- keine Überlänge
- keine überschnittenen Ärmel
- einen normalen Halsausschnitt
- keinen Rollkragen
- keine Taschen
- glattes einfaches Garn und kein Effektgarn
Sonst musst du mit mehr Material kalkulieren.
Du kannst auch auf Basis deiner Maschenprobe versuchen, den Verbrauch abzuschätzen.
Das wird aber nach meiner Erfahrung viel zu ungenau.
Dafür ist die Maschenprobe zu klein und die Küchenwaage nicht präzise genug.
Deshalb verrate ich dir meine einfache Methode, um den Wollverbrauch hochzurechnen.
Schlage dein Rückenteil an und verstricke einen ganzen Knäuel.
Miss die Zentimeter, die du damit geschafft hast.
Dann rechnest du die Anzahl der benötigten Knäuel folgendermaßen aus:
Gesamtlänge x 2 ÷ Höhe von 1 Knäuel
= Anzahl Verbrauch
Rechne zur Sicherheit noch 10 % für die Blenden dazu.
Dann bist du auf der sicheren Seite.
Diese Rechnung funktioniert bei extrem dicker Wolle mit kurzer Lauflänge leider nicht.
Mit solcher Wolle brauchst du etwas mehr, weil du häufiger einen neuen Knäuel anfangen musst.
Dadurch hast du mehr Verschnitt.
Vergleiche außerdem die Menge mit den Angaben von verschiedenen Anleitungen.
Konzentriere dich dabei auf Anleitungen, die ein ähnliches Material verwenden.
Das gibt dir einen Anhaltspunkt über die benötigte Menge für dein Projekt.
Lauflänge und empfohlene Nadelstärke können sich teilweise sehr stark unterscheiden.
Ein Garn mit Lauflänge 150 m / 50 g strickst du mit Nadel 3,5 mm und ein anderes, voluminöses mit gleicher Lauflänge mit Nadel 6 mm.
Die neuen Kettengarne sind wesentlich leichter als klassisch gesponnene Kammgarne und werden daher auch mit dickeren Nadeln verarbeitet.
Während du die ersten 50 bis 100 Gramm an deinem Rückenteil verstrickst, kannst du dir überlegen, wie du den Armausschnitt und den Halsausschnitt gestalten willst.
Dazu habe ich zwei Beispiele für dich, wie dein Pullunder aussehen könnte.
Für alle Faulen habe ich zwei Modelle ohne Blenden gewählt.
Zwei Teile hoch stricken, zusammen nähen und fertig.
Wie du den einfachsten Pullunder der Welt strickst
Was heißt schon einfach.
Auf jeden Fall sparst du dir hierbei das mühsame Stricken der Blenden.
Daher sind sie unkompliziert zu stricken und brauchen wenig Zeit für die Ausarbeitung.
Nach dem Zusammennähen bist du (fast) fertig.
Die Maße in den Skizzen habe ich mit Absicht weg gelassen.
Passe sie nach deinen Wünschen an.
Fangen wir mit dem ersten Beispiel und mit zwei geraden Stücken an.
Pullunder ohne Armausschnitt
Hier wird bis zu Schulter einfach gerade hoch gestrickt.
Die Schulter hat eine Schräge und der Halsausschnitt ist nur vorne gerundet.
Am Rückenteil werden einfach alle Maschen gerade abgekettet.
Gestrickt habe ich mit Nadelstärke 10 mm und glatt links.
Die Wolle kommt aus Italien und hat einen Anteil Kid Mohair.
Die Form ist so einfach, dass es kein Problem ist, sie an deine Wünsche anzupassen.
Hier zur Orientierung die Angaben, wie ich dieses Modell gestrickt habe:
Anleitung für Größe 38:
Weite: 52 cm, Länge: 58 cm
Rückenteil: 45 Maschen anschlagen, 50 cm (56 Reihen) gerade stricken bis zur Schulterschräge, 4 x 4 Maschen abketten, die restlichen 13 Maschen abketten.
Vorderteil: Wie das Rückenteil, für den Halsausschnitt in 45 cm Höhe die mittleren 5 Maschen abketten, dann noch 1 x 3, 1 x 2, 3 x 1 Masche abketten.
Schulter- und Seitennähte schließen, Hals und Armausschnitt mit einer Runde fester Maschen umhäkeln.
Ursprünglich sollte dieser Pullunder mit einer Kontrastfarbe umhäkelt werden.
So wie bei diesem Kinderpullunder der Initiative Handarbeit.
Das sah dann nicht gut aus.
Du kannst die Maschenzahl und Maße für deinen Zweck anpassen.
Bestimme dafür mit deiner Maschenprobe die Weite am Anschlag.
Stricke das Rückenteil etwa 6 cm kürzer als die Länge, die du haben willst.
Nimm dann für die Schulterschräge so oft ab, bis nur noch die Breite vom Halsausschnitt übrig bleibt.
Für den vorderen Halsausschnitt kettest du die Hälfte der Maschen ab und verteilst den Rest auf ein paar Reihen.
Nur noch die Schulter- und Seitennähte schließen.
Schon hast du das erste Beispiel fertig.
Mein zweites Modell ist fast genauso einfach.
Pullunder ohne Blende
Genau genommen ist der Pullunder eigentlich ein Top.
Den kannst du ohne weiteres auch im Sommer tragen.
Der V-Ausschnitt und der gerundete Armausschnitt wird ohne Blende gearbeitet.
Strick dafür an den Kanten betonte Abnahmen 2 Maschen von der Randmasche entfernt.
Das Material ist eine Baumwollmischung und ich habe mit Nadelstärke 7 mm gestrickt.
Das gleiche Modell habe ich auch aus dünnerem Garn mit Nadel 5 mm gestrickt.
Hier sind die Angaben für die dickere Variante:
Anleitung für Größe 38:
Weite: 47 cm, Länge: 55 cm
Rückenteil: 64 Maschen anschlagen und 33,5 cm (70 R) glatt rechts stricken.
Für die Armausschnitte an beiden Seiten 2 x 1 Masche jede Reihe, 3 x 1 Masche jede 2. Reihe und 1 x 1 Masche nach 4 Reihen abnehmen.
Nach 55 cm (100 R) Gesamtlänge für die Schulterschräge 3 x 5 Maschen abketten. Gleichzeitig für den hinteren Halsausschnitt
die mittleren 14 Maschen abketten und beidseitig 4 x 1 Masche jede Reihe abnehmen.
Vorderteil: Wie das Rückenteil, jedoch für den V-Ausschnitt in 37 cm (76 R) Gesamtlänge die Arbeit teilen.
Für den Ausschnitt 9 x 1 Masche jede 2. Reihe und 2 x 1 Masche jede 4. Reihe abnehmen.
Schulter und Seitennähte schließen.
Bei diesem Pullunder habe ich den doppelten Kreuzanschlag zum Anschlagen verwendet.
Mit diesem Anschlag rollt sich die untere Kante nicht nach außen.
Du kannst auch einfach die ersten paar Reihen kraus stricken.
An den Kanten von Arm- und Halsausschnitt habe ich einen Nahtrand als Randmasche gestrickt.
Das ist aber Geschmackssache.
Strick dir dieses Top in allen Farben des Sommers.
Vielleicht sieht bei deinem Garn eine andere Randmasche besser aus.
» Lesetipp: Die perfekten Randmaschen für jedes Strickstück
Bei diesem Top solltest du dir beim Stricken Mühe mit den Randmaschen geben.
Weil die Kanten bleiben ohne Blende offen.
Wenn die Randmasche ungleichmäßig und ausgefranst aussieht, dann sieht der ganze Pullunder schlampig aus.
Es gibt ein paar Dinge, auf die du bei einem Pullunder besonders achten solltest.
Vor allem, wenn dein Pullunder, so wie dieser, kein Bündchen haben soll.
Bonus: Tipps zum Ausarbeiten
Beim Stricken baut eines auf das andere auf.
Schon mit dem Anschlag fängt es an.
Glatt rechts oder glatt links gestricktes rollt sich.
An der waagrechten Kante nach außen und an der senkrechten nach innen.
Verwende dann besser einen doppelten Kreuzanschlag.
Der verhindert das Rollen am Anschlag nicht ganz.
Zumindest rollt sich die untere Kante etwas weniger.
Du musst dir überlegen, wie dein unterer Bund aussieht, bevor du die Maschen anschlägst.
Für ein einfach oder doppelt geripptes Bündchen verwendest du vielleicht einen Tubular Anschlag.
Während du dein Rückenteil bis zum Armloch hoch strickst, hast du Zeit, die Randmasche auszuprobieren, die am besten für den Armausschnitt geeignet ist.
Die Randmaschen an den Ausschnitten
Alles steht und fällt mit der Randmasche.
Bleibt die Kante mit den Randmaschen offen, ist sie direkt sichtbar.
Gibst du dir da keine Mühe, dann nützt das ganze schöne Strickbild auf der Fläche nichts.
Dein Blick wird automatisch immer wieder auf die unschönen Kanten gelenkt.
Das gilt, egal, ob du später eine Blende strickst oder nicht.
Bei Strickmodellen ohne Blende fällt der Blick besonders auf die Kante mit der Randmasche.
Strickst du eine Blende, musst du an der Kante vom Ausschnitt die Maschen aufnehmen.
Daher sollte die Kante dann ebenfalls ordentlich und gleichmäßig sein.
Mit schönen Randmaschen hast du es leichter
Sonst lassen sich die Maschen nicht gut heraus stricken.
Arbeite deine Abnahmen niemals direkt nebenn der Randmasche.
Stricke die Randmasche und dann erst deine Abnahmen.
Damit hast du eine gleichmäßige Kante ohne Löcher oder große Maschen.
Für einen gerundeten Ausschnitt musst du ein paar Maschen abketten.
Kette die Maschen in möglichst wenigen Stufen ab und stricke die Abnahmen ein bis zwei Maschen von der Randmasche entfernt.
Je weniger Stufen deine Abnahmen hat, umso gleichmäßiger wird die Kante.
Ändere zum Beispiel die Abnahmen von 1 x 4 M, 1 x 3 M, 2 x 2 M jede 2. Reihe in 1 x 5 M (abketten), 6 x 1 M in jeder Reihe betont abnehmen.
Dann wird die Kante gleichmäßiger und du kannst die Maschen leichter heraus stricken.
Du kannst die Blenden auch extra anschlagen und hinterher annähen.
Das hat den Vorteil, dass du den Maschenanschlag als Abschluss hast und nicht die abgeketteten Maschen.
Außerdem kannst du beim Annähen ungleichmäßige Maschen noch etwas ausgleichen.
Maschen für die Blenden aufnehmen
Jeder strickt anders.
Dein Maschenbild und deine Randmaschen sehen sicher anders aus als meine.
Deshalb ist es schwierig, pauschale Angaben für die Maschenzahl beim Aufnehmen zu machen.
Das ist meine Faustformel:
Nimm aus jeder abgeketteten Masche eine Masche auf und stricke aus 4 Reihen 3 Maschen an der senkrechten Kante.
In Strickanleitungen gibt die Designerin an, wie viele Maschen sie an den Blenden gestrickt hat.
Das ist nur eine ungefähre Größe.
Die Anzahl musst du nicht sklavisch einhalten.
Achte nur darauf, dass die Maschenzahl an den beiden Armlochblende gleich wird.
Das reicht.
Nimm lieber beim Aufnehmen ein paar Maschen mehr auf und schließe damit vorhandene Löcher.
Diese überzähligen Maschen nimmst du dann in der ersten Reihe der Blende wieder ab.
Die Blende darf nicht zu weit sein, dann bilden sich Wellen und sie steht ab.
Ist sie zu eng, dann zieht sich der Armausschnitt zusammen und das Armloch wird zu klein.
Das gilt für den Halsausschnitt ebenfalls.
Blenden nachträglich überarbeiten
Leider siehst du erst, ob die Weite der Blende gut ist, wenn sie fertig abgekettet ist.
Da gibt es aber ein paar kleine Tricks, mit denen du vermeidest, alles noch mal aufzutrennen.
Trenne nur die Abkettreihe auf und stricke sie neu.
Mit einer dickeren Nadel, wenn sie zu eng war und mit einer dünneren, wenn sie zu weit war.
Du kannst deinen Halsausschnitt hinten etwas einhalten, indem du nur diese hinteren Maschen mit einer dünneren Nadel abkettest.
Alternativ kannst du auch nachträglich an der Stelle, an der du die Maschen für die Blende aufgenommen hast, noch eine Reihe Kettmaschen häkeln.
Ebenfalls mit einer dünneren oder dickeren Nadel.
Kommst du mit dem Abketten der Blende gar nicht klar, kannst du auch eine doppelte Blende stricken.
Nimm dafür die Maschen von der linken Seite her auf.
Stricke glatt rechts bis zur gewünschten Breite, dann eine Reihe links und anschließend die gleiche Reihenzahl noch einmal.
Nähe die Maschen auf der Vorderseite an und du hast eine perfekte Blende.
Möchtest du die Blende mit einer kleineren Nadel stricken, dann kannst du das Bündchen als Maschenprobe verwenden.
Miss die Länge der Linie am Armloch und bestimme mit der Maschenprobe der Blende die Anzahl der Maschen, die du benötigst.
Zusammenfassung:
- Maschenanschlag passend zum Bündchen wählen
- gleichmäßige Randmaschen für offene Ausschnittkanten und Blenden
- eine Masche entfernt von der Kante Maschen aufnehmen
- Weite der Blende mit der Nadelstärke variieren
- lockerer oder fester abketten, um die Blenden weiter oder enger zu machen
- Blende extra stricken und annähen für elastische Blenden
So.
Das waren meine letzten Tipps.
Wenn du schon einmal eine Pullunder gestrickt hast, dann bist du bestimmt auf einige dieser Probleme gestoßen.
Wenn ja: Wie hast du sie gelöst?
Was war die größte Herausforderung für dich?
Oder kannst du Pullunder überhaupt nicht leiden?
Schreibe es in die Kommentare.
Ich bin gespannt.
Was denkst du?
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