Toll. Immer wird dir gesagt, du sollst eine Maschenprobe stricken.

Keiner erklärt dir, was du dann genau damit machen sollst.

Das wird jetzt anders.

Denn jetzt zeige ich dir, wie du deine Maschenprobe ausmisst, damit dein neues Strickprojekt zu deinem Lieblingspulli wird.

Du hast noch keine Maschenprobe gestrickt? Das kannst du schnell nachholen.

Willst du wissen, wie?

Dann lies meinen Beitrag, wie du eine perfekte Maschenprobe strickst, und du erfährst, warum du immer eine anfertigen solltest.

Mit deiner Maschenprobe weißt du, mit welcher Nadelstärke und in welchem Muster du deinen neuen Lieblingspullover stricken willst.

Idealerweise hat deine Anleitung eine Skizze für den Schnitt oder du weißt, welche Maße und Größen dein neues Projekt haben soll.

Außerdem hast du deine Maschenprobe gewaschen und zum Trocknen aufgespannt.

Das solltest du tun. 

Dann erlebst du beim ersten Waschen deines neuen Pullis keine bösen Überraschungen.

Lege dir am besten ein Blatt Papier und ein Maßband zurecht.

Ein einfaches Lineal geht natürlich auch.

Hast du alles? Dann geht’s jetzt los!

Wie fängst du an

Miss deine Probe am besten auf dem Tisch oder einfach auf einem glatten Untergrund.

Wenn du dein Strickstück nur lose in der Hand hältst oder auf die Knie legst, wird es meist krumm und ungenau.

Du musst die gezählten Maschen noch vervielfachen und das Ergebnis wird verfälscht.

Eine Masche mehr oder weniger beim Messen der Probe gibt 5–10 Maschen Unterschied in der späteren Breite.

Und damit mehrere Zentimeter beim fertigen Maß von deinem Rückenteil

Dann passt dein Pullover nicht wie gewünscht.

Je genauer du deine Probe misst, umso sicherer ist, dass die errechnete Maschenzahl auch tatsächlich die Breite ergibt, die du haben willst.

Wie misst du richtig

Als Erstes misst du die Breite und die dazugehörende Maschenzahl.

Damit kannst du bestimmen, wie viele Maschen du später anschlagen musst.

Lege dein Maßband genau parallel horizontal an eine Reihe an.

Verschiebe dein Maßband oder Lineal so lange an dieser gedachten Linie entlang, bis die Markierung mit der Null genau am Anfang einer Masche liegt.

Fange mit dem Messen mindestens 3 Maschen vom Rand entfernt an.

Die 1–2 Maschen neben der Randmasche sind meistens nicht so gleichmäßig.

Sie haben vor allem nie die gleiche Breite, wie die Maschen in der Mitte.

Fange 3 Maschen vom Rand entfernt mit Zählen an

Wenn du willst, kannst du dir mit ein paar Nadeln eine Reihe markieren.

Dann bist du sicher, dass du auch wirklich horizontal mit deinem Maßband an der Reihe entlanggehst.

Mit deiner perfekt gestrickten Maschenprobe bekommst du den tollsten Wohlfühlpulli, wenn du beim Messen alles richtig machst. Lies wie du richtig misst. . Maschenprobe Richtig Messen

Zähle jetzt an deinem Maßband entlang die Maschen.

Zähle mindestens 10 cm in der Breite aus.

Besser mehr.

Am besten zählst du so lange weiter, bis eine Masche genau bei einem ganzen oder zumindest halben Zentimeter endet.

Zähle ganze Maschen und ganze Zentimeter!

Ich habe unzählige Beiträge im Netz gefunden, in denen dir erklärt wird, dass du 10 × 10 cm messen sollst.

Zum Beispiel bei Buttinette, Schachenmayr oder Crazypattern.

Manche behaupten sogar, du sollst genau die Maschenzahl für 10 cm anschlagen, die die Anleitung vorgibt.

Und dann so lange die Nadelstärke wechseln, bis die Breite und Höhe 10 cm ergeben. 

Das ist Unsinn!

Und außerdem nicht möglich. 

Selbst wenn du die Breite erreichst. Die Höhe stimmt dann noch lange nicht. 

Das heißt für dich: Miss niemals genau 10 cm!

Das haut in der Regel genauso wenig hin.

Die Masche endet selten bei 10 cm.

Dann neigst du dazu, deine Maschenprobe zu ziehen, damit die 10 auf dem Maßband genau an der Masche endet.

Und schon stimmt die Anzahl nicht mit dem späteren Strickstück überein. 

Notiere dir nach dem Messen die Anzahl der Maschen und die zugehörigen Zentimeter.

Schreibe lieber dazu, dass es Maschen sind.

Notierst du dir nur 15 = 12, weißt du hinterher nicht mehr, ob 15 die Maschen, Reihen oder Zentimeter waren.

Das klingt jetzt banal.

Beim Lesen ist dir das klar.

Beim Messen hast du aber in der linken Hand schon den Taschenrechner und schon hast du die Zahl vergessen oder verwechselt.

Ich habe jetzt auf meinem Blatt stehen: 14 cm = 29 Maschen

Miss die Höhe in Reihen genauso.

Du kannst dafür die Maschenprobe auf die linke Seite umdrehen.

Dort hast du die Querfäden der linken Masche, die kannst du besser zählen.

Gehe für die Höhe genau senkrecht an den Maschen entlang.

Das heißt, du misst die Höhe und die Breite getrennt voneinander. 

Im Handel bekommst du schöne Zählrahmen, mit denen du 10 × 10 cm ausmessen kannst.

Funktioniert toll, wenn deine Masche und Reihe genau in dem Fenster endet.

Und wenn die Maschen und Reihen akkurat senkrecht zueinanderstehen. 

Das ist bei mir nie der Fall.

markiere eine Reihe, dann kannst du die Maschenprobe gerade messen. Maschenprobe Richtig Messen

Dann musst du an der Maschenprobe herumziehen, weil die Maschen und Reihen eben nicht senkrecht zueinanderstehen.

Es kommt auch vor, dass zum Beispiel bei Perlmuster, die Reihen schräg verlaufen. 

Versuche einmal, das mit einem Zählrahmen zu messen.

Das funktioniert nicht. 

Du bekommst ein verfälschtes Ergebnis und damit stimmt die Maschen- und Reihenzahl nicht, die du abzählst.

Miss in der Höhe so viele Reihen, wie du kannst, und notiere dir die Zentimeter dazu.

Lasse 2–3 Reihen am Anfang und am Ende der Probe beim Zählen weg.


zahlenhexe

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Wenn du in der Höhe keinen Rapport berücksichtigen musst, müssen nicht zwingend mehr als 10 cm in der Höhe gezählt werden.

Besser ist das natürlich.

Aber zum Berechnen von deinem Projekt ist das nicht ausschlaggebend.

Sobald du dein Projekt angefangen hast, musst du für das Rückenteil sowieso bis zum Armloch hochstricken.

Und dabei richtest du dich normalerweise nur nach Zentimetern und nicht nach Reihen. 

Das ist dann sozusagen die große Maschenprobe, mit der du die Höhe bestimmst.

Auf meinen Notizen steht jetzt: 9 cm = 28 Reihen

In deiner Anleitung steht eine Maschenprobe von 10 × 10 cm. Ich zeige dir jetzt, wie du die gemessene Probe umrechnest.

Falls du das mit der Anleitung vergleichen willst.

Wie viele Maschen ergibt das für 10 × 10 cm

Streng genommen musst du die 10 × 10 cm aus der Anleitung nicht mit deiner Maschenprobe vergleichen.

Diese Angabe dient eigentlich dazu, das richtige Material zu wählen.

Sie zeigt dir, wie dick die Wolle gestrickt erscheint und mit welcher Nadel die Designerin gestrickt hat.

Die Maschenprobe der Anleitung ist nur ein Anhaltspunkt

Das ist für dich lediglich ein Hinweis für die Auswahl des Materials.

Da du strickst, kannst du immer machen, was du willst.

Wenn du Wolle kaufst, kannst du die Maschenprobe der Anleitung mit der auf der Banderole vergleichen.

Damit entscheidest du, ob das Material zu dieser Anleitung passt.

Trotzdem zeige ich dir jetzt, wie du deine gemessene Maschenprobe auf 10 × 10 cm umrechnen kannst.

Nach der gleichen Methode (die heißt Dreisatz) kannst du auch ausrechnen, wie viele Maschen du anschlagen musst.

Maschenzahl für 10 cm rechnest du so:

Teile die gezählten Maschen durch die gemessenen Zentimeter in der Breite (das ergibt die Maschen für einen Zentimeter).

Multipliziere das mit 10 (für 10 cm). Fertig!

Maschen ÷ Breite × 10 cm = Maschenprobe Breite
29 M ÷ 14 cm × 10 cm = 20,714 Maschen

Du siehst, das gibt eine krumme Zahl, die hättest du niemals messen können.

Um die Maschenprobe in der Höhe zu überprüfen, machst du die Rechnung genauso für die Reihen.

Reihenzahl für 10 cm rechnest du so:

Teile die gezählten Reihen durch die gemessenen Zentimeter in der Höhe (das ergibt die Reihen für einen Zentimeter).

Multipliziere das wieder mit 10 (für 10 cm). Fertig!

Reihen ÷ Höhe × 10 cm = Maschenprobe Höhe
28 R ÷ 9 cm × 10 cm = 31,111 Reihen

Wieder krumme Zahl!


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Du kannst die ausgerechnete Probe von 10 × 10 cm mit deiner Anleitung vergleichen.

Wenn du willst. Musst du aber nicht.

Jetzt schauen wir uns erst an, was du berücksichtigen musst, wenn du einen Rapport in der Breite hast.

Wie ist das mit dem Rapport oder Muster

Du musst fast immer einen Rapport berücksichtigen.

Perlmuster oder Rechts-Links-Rippen haben zum Beispiel einen Rapport von 2 Maschen Breite.

Für das Messen der Maschenprobe mit einem größeren Rapport, sagen wir mal mehr als 3–4 Maschen, musst du

  • immer genau an der Reihe entlang gehen
  • die Anzahl von ganzen oder halben Rapporten zählen
  • die Maschenzahl nicht zählen, sondern aus dem Muster entnehmen
  • den Rand des Rapportes nicht berücksichtigen
  • die Zentimeter von ganzen/halben Rapporten notieren

Das hört sich zwar einfach an, bei manchen Mustern variiert aber die Maschenzahl in jeder Reihe vom Rapport.

Da hast du keine Chance, die Maschen innerhalb vom Rapport zu zählen.

Eine Reihe höher oder tiefer kommst du auf eine andere Anzahl.

Dann stimmt die Basis von deiner Maschenprobe nicht.

Bei Lochmustern sind die Reihen oft nicht gerade, sondern gebogen oder verlaufen in einer Zickzack-Linie.

Dann kannst du nur zwischen den tiefsten oder höchsten Punkten der Reihe messen.

Miss also in jedem Fall von Rapport zu Rapport und besser mehr als einen.

Umrechnen auf 10 × 10 cm funktioniert dann genauso wie oben beschrieben.

Die Anzahl der Maschen ergibt sich aus der Breite von einem Rapport und der Anzahl der Rapporte, die du gemessen hast.

Mit einem Zählrahmen kannst du die Maschenprobe nicht genau genug messen. Maschenprobe Richtig Messen

Mein Rapport hat 12 Maschen.

3 Rapporte sind 16 cm breit. Bei meiner Probe mit Rapport habe ich dann 3 Rapporte × 12 Maschen:

36 Maschen ÷ 16 cm ⇒ 22,5 M ÷ 10 cm

Für die Höhe vom Rapport gehst du genauso vor. Bei meiner Probe mit Rapport habe ich dann:

32 Reihen ÷ 7 cm ⇒ 45,714 R ÷ 10 cm

Mit deinen gemessenen Maschen und Reihen bestimmst du jetzt, wie viele Maschen du für deinen Pullover anschlagen musst.

Was steht in der Anleitung

Bevor du die Anleitung studierst, musst du dir darüber klar werden, wie du den Pulli haben willst.

Miss an deinem Körper, wie weit du den Bund haben willst.

Die Anleitung hat hoffentlich eine Schnittzeichnung.

Wenn nicht, suche im Text nach den Breiten für die entsprechenden Größen.

Schreibe dir die Weite mit auf deine Notizen.

Am besten machst du dir auch eine kleine Skizze, in die du deine Maße einträgst.

Miss an deinem Körper

Mit der Weite in Zentimetern und deiner Maschenprobe kannst du jetzt deinen Maschenanschlag ausrechnen.

Wie viele Maschen musst du denn jetzt anschlagen?

Du rechnest mit der gleichen Methode wie für 10 cm die Anzahl der Maschen für deine Weite aus:

Maschen ÷ Breite × Weite = Maschenanschlag
29 M ÷ 14 cm × 53 cm = 109,78 Maschen

Die Maschen kannst du jetzt runden.

Das heißt, in meinem Beispiel musst du jetzt 110 Maschen anschlagen.

Strickst du dein eigenes Modell, kannst du jetzt endlich loslegen und die Maschen anschlagen, die du ausgerechnet hast.

Strickst du Vorder- und Rückenteil, gib noch 2 Maschen für die Randmasche dazu.

Die verschwindet später in der Naht.

Wenn du nach Anleitung stricken willst, suchst du dir jetzt die Größe in der Anleitung aus, die deinem Maschenanschlag am nächsten kommt.

Nimm nicht die Größe, die zu deiner Weite passt.
Nimm die, die zur errechneten Maschenzahl passt.

Jetzt bist du deinem neuen Lieblingspulli ein großes Stück näher gekommen!

Wenn du an deinem Rückenteil ein gutes Stück gestrickt hast, dann kontrolliere auf jeden Fall nochmal, ob die Breite übereinstimmt.

Strickst du nach Anleitung oder rechnest du um? Schreibe mir in den Kommentaren.